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Die Operation nach der Operation  
  Die Operation nach der Operation steht im Mittelpunkt eines Orthopädiekongresses, der derzeit in Salzburg stattfindet. Immer häufiger müssen Menschen, die vor Jahren ein künstliches Hüft-, Schulter- oder Kniegelenk bekamen, noch einmal operiert werden.  
Ziel der Tagung ist es, die Erfolgsquote der schwierigen Revisionsoperationen zu erhöhen, erklärte der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Ulrich Dorn, gegenüber der APA.
Notwendige Revisionsoperationen
An der 26. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie nehmen rund 600 Ärzte aus aller Welt teil. Neben der Revisionsoperation stehen auch Themen wie Vorfuß-Deformation, Abnützungsveränderungen oder
Wirbelsäulenverkrümmungen auf dem Programm.

Die steigende Lebenserwartung sowie die Tatsache, dass heute bei immer jüngeren Menschen künstliche Gelenke eingesetzt werden, machen die sogenannten Revisionsoperationen notwendig. Aber auch nach Bänderverletzungen oder Arthroskopien können nach Jahren derartige Eingriffe notwendig werden.
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Revisionsoperationen
Bei diesen Operationen geht es häufig um den Austausch von Kunstgelenken oder den Ersatz von einzelnen Teilen. Nach zehn Jahren brauchen etwa sieben Prozent der Patienten eine Revisionsoperation, sagte der Mediziner. Die Schwierigkeiten bei diesen Operationen entstehen, weil die Gewebeschichten vernarbt sind, größere Regionen frei gelegt werden müssen, das Gewebe geschwächt, die Knochensubstanz reduziert und der Patient insgesamt älter ist. Außerdem sind die Revisionsoperationen technisch aufwendiger und teurer. Angesichts der steigenden Anzahl von Erstoperationen sowie der längeren Lebenserwartung rechnet Dorn mit einem Ansteigen der Zahlen der Revisionsoperationen.
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Situation der Orthopädie in Österreich
In diesem Zusammenhang verweist der Mediziner auch auf die Situation der Orthopädie in Österreich insgesamt. Schon jetzt führe der Mangel an Kapazitäten zu langen Wartezeiten auf anstehende Operationen. Im Bundesland Salzburg stünden zur Zeit nur zwei Operationssäle zur Verfügung, die den Anforderungen für endoprothetische Eingriff genügten.

Auch die Planung bei den Bettenkapazitäten entspreche nicht dem Bedarf, sagte Dorn. Unter Berücksichtigung der Einwohnerentwicklung und der steigenden Lebenserwartung benötigt man im Bundesland Salzburg bis 2015 rund 70 Orthopädiebetten zusätzlich. Derzeit verfügt das Bundesland über 94 derartige Betten, der Krankenanstaltenplan sieht eine Anhebung auf 114 vor.
->   Österreichische Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie
 
 
 
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01.01.2010