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Regeneration: Emotion so wichtig wie Medizin  
  Die positive Regeneration von Herzinfarktpatienten hängt nicht nur von den ärztlichen "Künsten" ab. Emotionale Betreuung und andere soziale Faktoren sind ebenso wichtig, wie eine neue Studie eindrücklich beweist.  
Gesamte Spitalserfahrung wichtig
Für einen positiven Heilungseffekt ist die "gesamte Spitalserfahrung" von Bedeutung. Dazu gehören die Arzt-Patienten-Kommunikation, emotionale Unterstützung und das Planen der Zeit nach der Entlassung.

Dies zeigt eine Studie, die in der aktuellen Ausgabe des "Journal of General Internal Medicine" erschienen ist.
->   Journal of General Internal Medicine (JGIM)
Schlechte Erfahrungen - stärkere Schmerzen
Zwölf Monate nach dem Verlassen des Spitals klagten Infarktpatienten, die während ihres stationären Aufenthalts schlechte Erfahrungen gemacht hatten, stärker über Brustschmerzen und Atemnot als jene Patienten mit guten Erfahrungen.
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1.300 Patienten befragt
Der Mediziner Allen M. Fremont und Kollegen von der Harvard Medical School stellten mehr als 1.300 Patienten nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus Fragen wie: Wurden die Wünsche der Patienten und ihrer Angehörigen während der Behandlung respektiert? Bekamen sie psychische Unterstützung, die passende Schmerzkontrolle sowie ausreichend Information und Aufklärung über ihren Gesundheitszustand? Waren die Regenerationsangebote der verschiedenen Abteilungen gut koordiniert?
->   Harvard Medical School
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Zwei Untersuchungszeiträume
Die Aussage ist eindeutig: Jene Patienten mit den schlechteren Krankenhauserfahrungen waren auch in schlechterem Gesundheitszustand. Und zwar für beide der untersuchten Zeiträume: ein Monat nach der Entlassung sowie zwölf Monate danach.

Die Autoren geben an, dass dabei die anderen Faktoren - z.B. ursprünglicher Gesundheitszustand - mit in Betracht gezogen wurden.
Es ist nie zu spät für emotionale Einbettung
Laut Studie ist es für die nötige "emotionale Einbettung" der Patienten aber nie zu spät: Jene, die nach ihrem Spitalsaufenthalt über positive Erfahrungen in der weiteren Regeneration berichteten, waren nach zwölf Monaten auch signifikant gesünder.

Sie hatten eine ähnliche Wahrscheinlichkeit für Brustschmerzen wie ihre Kollegen mit schon zuvor positiven Krankenhauserfahrungen.
Unterschätzte Umfragedaten
"Obwohl Krankenhäuser und andere Gesundheitsinstitutionen oft Patientenbefragungen durchführen, werden solche Informationen oft nur als Indikator für die Zufriedenheit der Patienten betrachtet. Dabei handelt es sich um Daten, die wichtig sind für den Erfolg der medizinischen Behandlung", meinte Fremont.

"Das Verhältnis von positiver empfundener Betreuung und deren Effekte auf den Krankheitsverlauf wird bislang unterschätzt", so der Mediziner.
 
 
 
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01.01.2010