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Aspirin schützt auch vor Schlaganfall  
  Mit der Acetylsalicylsäure (ASS) kann man Herzinfarktprophylaxe betreiben. Das ist seit mehr als zehn Jahren bekannt. Doch der Wirkstoff von Aspirin schützt auch vor Schlaganfällen.  
Wie die APA berichtet, zeigen zwei neue Studien einen eindeutig positiven Effekt bei der Verhinderung eines zweiten Schlaganfalls bzw. bei der Reduzierung der Schwere einer solchen akuten Erkrankung.
ASS wirkt wie Warfarin
Den Beginn machte bereits vergangene Woche eine im New England Journal of Medicine wissenschaftliche Arbeit. Demnach können sich Patienten wirksam vor einem erneuten Schlaganfall schützen.

Wissenschaftler des New Yorker Columbia Presbyterian Medical Center bewiesen, dass die tägliche Einnahme von ASS (der Wirkstoff von Aspirin) zur Vorbeugung eines wiederholten ischämischen (durch Arterienverschluss verursachten) Schlaganfalls ebenso wirksam ist wie der Wirkstoff Warfarin.
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Zur Herabsetzung der Blutgerinnung
Warfarin wird zur Herabsetzung der Blutgerinnung nach Herzinfarkt oder Schlaganfall eingesetzt. Die Patienten müssen aber regelmäßig ihre Blutgerinnung untersuchen lassen. ASS erwies sich auch als besser verträglich.
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Vorbeugewirkung gegen ischämische Schlaganfälle
Die von Dr. J. P. Mohr im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie untersuchte insgesamt 2.206 Patienten mit ischämischem Schlaganfall zwischen 30 und 85 Jahren. Jeweils 1.103 Personen wurden entweder mit zwei Milligramm Warfarin oder mit 325 mg ASS täglich behandelt.

In der Warfarin-Gruppe erlitten lediglich 17,8 Prozent einen erneuten ischämischen Schlaganfall, in der ASS-Gruppe waren es sogar nur 16 Prozent.
"Leichtere" Schlaganfälle durch Aspirin
Eine weitere wissenschaftliche Untersuchung, die nun in der Dezemberausgabe der wissenschaftlichen Zeitschrift "Stroke" erscheint, beweist, dass Schlaganfälle bei Patienten, die regelmäßig ASS einnehmen offenbar weniger schwer ausfallen.

So hatten 50,3 Prozent der ASS-Benutzer leichte Schlaganfälle (Patienten ohne ASS: 43 Prozent). Nur 9,6 Prozent der Patienten, die ASS geschluckt hatten, waren Opfer von schweren Schlaganfällen geworden, hingegen 14,8 Prozent der Patienten, die kein ASS eingenommen hatten.
->   New England Journal of Medicine
->   Stroke
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01.01.2010