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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Enzym ist schuld an der "Apfelfigur"  
  Der erhöhte Anteil des Enzyms 1.1ß HSD-1 im Fettgewebe ist an den immer größer werdenden Rundungen um die Mitte des Körpers schuld. Zu diesem Schluss kommt eine Studie mit genetisch veränderten Mäusen.  
Mediziner rätseln seit Jahren darüber, warum Folgen wie Diabetes und Herzkrankheiten weniger durch Übergewicht selbst als die Verteilung des Fettes am Körper gefördert werden.

Jetzt meinen Hiroaki Masukazi von der Harvard Universität in Boston und Kollegen, die Antwort gefunden zu haben. Im Wissenschaftsmagazin "Science" (Bd. 294, S. 2166 7 kostenpflichtig)) stellen sie das Enzym "1.1ß HSD-1" vor.
->   Das Fachmagazin "Science"
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Apfel oder Birne?
Einen Apfel-Typ erkennt man am kugelrunden Bauch. Vor allem Männer zählen zu diesem Typ. Für die Gesundheit bedeutet eine starke Taille ein zusätzliches Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Birnen-Typen haben die meisten Kilos um die Hüfte, den Po oder die Oberschenkel angesammelt. Diese Verteilung ist bei Frauen wesentlich häufiger als bei Männern. Sie ist ästhetisch betrachtet vielleicht nicht optimal, Herz und Kreislauf werden dadurch allerdings viel weniger belastet.
->   Fett am Körper
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Auch Stresshormon Cortisol an Gewichtszunahme beteiligt
Die Wissenschaftler züchteten Mäuse mit dem 2,4-fachen Anteil dieses Enzyms im Bauchfett. Daraufhin stieg auch der Wert des Stresshormons Cortisol in dem Fettgewebe auf das Doppelte an.

Die kleinen Nager wurden um die Mitte herum immer dicker und entwickelten bald Symptome für einige typische Gesundheitsprobleme von Menschen mit üppiger "Apfelfigur": Bluthochdruck und Insulinresistenz.
Nie wieder "Apfelfigur" durch Medikamente?
Mit dem Wissen, dass das Enzym an der Wurzel des Übels liegt, wollen sich die Wissenschaftler jetzt daran machen, "1.1ß HSD-1" zu blockieren.

Mit Medikamenten, die seine Wirkung unterdrücken oder sogar ausschalten, sollte es einmal möglich werden, die Neigung zur "Apfelfigur" und den damit verbundenen Gesundheitsgefahren unter Kontrolle zu bekommen.
Ein lang gehegter Verdacht wurde bestätigt
Auf Grund dieser neuen Erkenntnis wurde der schon lang gehegte Verdacht, dass Hormone zumindest indirekt an der Entstehung einer "Apfelfigur" und ihrer gesundheitlichen Folgen beteiligt sind, bestätigt.

Bisher wusstet man nur, dass Menschen mit "Birnenfigur" weniger gefährdet sind, auch wenn sie die gleichen Kilos mit sich tragen - nur eben um Hüften und Po statt um die Taille.
->   Harvard University, Boston
 
 
 
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01.01.2010