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Deutlich weniger Studierende und Studienanfänger  
  Die im Studienjahr 2001/02 erstmals eingehobenen Studiengebühren dürften deutliche Auswirkungen auf die Studentenzahlen in Österreich gehabt haben, wie aus den nun vorliegenden endgültigen Daten des Bildungsministeriums über das Wintersemester hervorgeht.  
Die Zahl der Hörer an den Universitäten ist gegenüber 2000/01 um 19,7 Prozent auf 194.776 gesunken. Auch gab es im vergangenen Semester um 13,8 Prozent weniger Studienanfänger als zuvor. Die Zahl der "aktiven Studenten" sei dennoch "nicht gesunken", so Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP).
Uni Graz am meisten, VetMed am wenigsten betroffen
Bei den Gesamtstudentenzahlen musste laut APA den stärksten Studentenrückgang mit einem Minus von 24,5 Prozent die Uni Graz verzeichnen (von 31.565 im Studienjahr 2000/01 auf 23.827), gefolgt von der Uni Klagenfurt (minus 21,3 Prozent auf 6.064) und der Technischen Universität (TU) Graz (minus 21 Prozent auf 8.552).

Die größte Universität des Landes, die Uni Wien, verlor 15,8 Prozent ihrer Studenten und hält nun bei 67.690 Hörern. Den geringsten Rückgang gab es an der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VetMed) mit minus 9,7 Prozent auf 2.055 Studenten.
Plus an Donau-Universität und Musikuni Wien
Als einzige Hochschulen konnten die Donau-Universität (DU) Krems und die Musikuni Wien Zuwächse bei ihren Studentenzahlen erzielen: die DU in Höhe von 37,1 Prozent auf 1.739 Studenten, die Musikuni Wien um 0,3 Prozent auf 3.203. Die anderen Kunst-Universitäten haben Verluste zwischen rund zehn und 0,1 Prozent.
Weniger Studienanfänger insgesamt, mehr an Montanuni
Die Zahl der Studienanfänger ist nicht ganz so stark gesunken wie jene der Studierenden insgesamt: Während im Vorjahr 26.813 ordentliche Hörer ein Studium begannen, waren es im laufenden Wintersemester 23.112, das ist ein Minus von 13,8 Prozent.

Bei den Anfängern gab es den stärksten Rückgang an der Uni Klagenfurt mit einem Minus von 22,6 Prozent, gefolgt von der Uni Linz (minus 20,4 Prozent) und der Uni Wien, wo mit 7.511 Leuten um 16,4 Prozent weniger als im Vorjahr ein Studium begannen.

Mehr Studienanfänger konnten die Montanuniversität Leoben (plus 24,8 Prozent auf 201) und die Universität für Bodenkultur (plus 6,8 Prozent auf 408) verzeichnen. Mit insgesamt 802 Erstzugelassenen konnten auch die sechs Kunst-Unis einen Zuwachs von 1,5 Prozent erzielen.

 
Graphik: APA

58 Prozent der Studienanfänger sind weiblich
Der Wert von 23.112 Anfängern liegt knapp über dem Durchschnitt der Erstzugelassenen in den neunziger Jahren von 22.900. Leicht steigern konnten die Frauen ihren Anteil an den Studienanfängern. Waren im Studienjahr 2000/01 57,5 Prozent der Erstzugelassenen weiblich, stieg dieser Anteil im laufenden Studienjahr auf 58 Prozent.
Gehrer: Österreich vor Bayern und der Schweiz
Gehrer betonte im Zusammenhang mit den nun vorliegenden Zahlen in einer Aussendung, dass mit 194.776 Hörern Österreich im Vergleich zum benachbarten Bayern und zur Schweiz weiterhin "das führende Studentenland" sei. Bayern habe bei einer Bevölkerung von 12,2 Millionen Menschen 155.000 Studenten, die Schweiz mit 7,2 Millionen Einwohnern 97.000 Studenten.
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Mehr Absolventen im Oktober und November
Nach Angaben Gehrers gab es bei der Zahl der Absolventen in den Monaten Oktober und November 2001 im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Plus von 6,6 Prozent. Auch im Gesamtjahresvergleich sei die Zahl der Absolventen angestiegen.
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"Zahl der aktiven Studenten nicht gesunken"
"Erstmals verfügen die Universitäten über realistische Daten als Grundlage für ihre Planungen", erklärte Gehrer und verweist auf Rektoren und Professoren, nach deren Angaben die Zahl der Studierenden, welche die Dienste der Universitäten in Anspruch nehmen, nicht zurückgegangen sei. "Die Zahl der aktiven Studenten ist nicht gesunken, und die Zahl der Absolventen steigt", so die Ministerin.
Ausweitung der Fördermaßnahmen
Dass doch deutlich mehr Studenten ihr Studium fortgesetzt haben, als eine von der Österreichischen Hochschülerschaft in Auftrag gegebene Studie prognostiziert hatte (darin wurde ein Minus von 30 Prozent erwartet), führt Gehrer auf "die umfassende Ausweitung der Fördermaßnahmen" zurück. Die Fördermittel für Studierende seien um 32,7 Mio. Euro (450 Mio. S) auf 146 Mio. Euro erhöht worden.
->   Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
->   Österreichische Hochschülerschaft
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01.01.2010