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Computerprogramme sollen seltene Sprachen retten  
  Mit Hilfe spezieller Computerprogramme wollen amerikanische Wissenschaftler selten gesprochene Sprachen vor dem Aussterben bewahren. "Muttersprachler" sollen den Linguisten bei der Entwicklung spezieller Sprachsoftware helfen.  
Zu diesem Zweck arbeitet das Institut für Sprachtechnologie der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh unter anderem mit Vertretern der Inuit und der chilenischen Mapuche-Indianer zusammen.
Die Hälfte der Sprachen stirbt aus
Nur zehn bis maximal 50 Prozent der 6.800 Sprachen weltweit würden im nächsten Jahrhundert noch gesprochen, schätzt das Worldwatch-Institut. Die Pittsburgher Wissenschaftler wollen diesem Trend zumindest ein klein wenig entgegenwirken. Mit Hilfe einer entsprechenden Software könnte beispielsweise ein englisches Schulbuch übersetzt werden.
Wert der Sprache erkennen
Übersetzungsprogramme könnten dazu beitragen, dass Menschen den Wert ihrer Sprache erkennen, sagt George Aaron Broadwell von der Linguistischen Gesellschaft Amerikas.

"Und wenn Eltern glauben, dass ihre Sprache wichtig und wertvoll ist, dann ist es wahrscheinlicher, dass sie diese Sprache mit ihren Kindern sprechen", fügte er hinzu.
Datenbank von Muttersprachlern
Die Nationale Wissenschaftsstiftung unterstützt das Projekt der Carnegie-Mellon-Universität mit 2,5 Millionen Dollar (2,84 Mill. Euro/39,0 Mill. S). Da die Entwicklung von Übersetzungsprogrammen normalerweise viel Geld verschlingt, greifen die Linguisten in Pittsburgh auf die Hilfe der Muttersprachler zurück.

Zunächst legen sie eine Datenbank mit Worten und Redewendungen der jeweiligen Sprache an. Dann lassen sie die Muttersprachler eine lange Liste von Sätzen übersetzen. Anhand dieser Daten kann der Computer, so hoffen die Wissenschaftler, Sprach- und Grammatikregeln erkennen, die dann die Basis für die Übersetzungssoftware bilden sollen.
->   Institut für Sprachtechnologie, Carnegie-Mellon-Universität
 
 
 
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01.01.2010