News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Bakkalaureat-Studien auch an Fachhochschulen  
  Nicht nur die Universitäten, auch die Fachhochschulen (FH) sollen künftig Bakkalaureat-Studiengänge anbieten können. Das sieht eine Novelle zum Fachhochschul-Studiengesetz (FHStG) vor.  
Künftig soll man also auch an FH in nur drei Jahren einen akademischen Grad erwerben können.

Außerdem wird mit der Novelle, die heute (22. Jänner) den Ministerrat passiert hat, das Europäische System zur Anrechnung von Studienleistungen (ECTS) im FH-Bereich eingeführt und für FH-Absolventen der Wechsel zu einem Doktoratsstudium an einer Universität erleichtert.
Zwei Arten der FH-Bakkalaureate
Das FH-Bakkalaureat soll - einschließlich Berufspraktikum - sechs Semester umfassen, das anschließende FH-Magisterium kann zwischen zwei und vier Semester dauern. Die weiterhin zulässigen FH-Diplomstudiengänge sollen mit acht bis zehn Semester begrenzt werden.

Im Gegensatz zu den Unis können die FH einen Studiengang sowohl in der Kurz- als auch in der Normalform anbieten. Voraussetzung für die Einrichtung eines FH-Bakkalaureatstudiengangs bzw. die Umwandlung eines bestehenden Studiengangs in die Kurzform ist die Genehmigung durch den Fachhochschul-Rat (FHR).
->   Fachhochschulen in Österreich
Studiengänge sollen von Ministerium beschlossen werden
Klar geregelt werden mit der Novelle die Kompetenzen des FHR hinsichtlich der Genehmigung von FH-Studiengängen. In der Vergangenheit war es immer wieder umstritten, ob der FHR auch über die Eignung eines Standortes eines beantragten Studiengangs entscheiden kann. Nun will man, dass dies nicht in die Kompetenz des FHR fällt, sondern allein eine bildungspolitische Entscheidung des Ministeriums ist.
...
93 FH-Studiengänge mit mehr als 14.00 Studierenden
Derzeit laufen österreichweit 93 FH-Studiengänge mit insgesamt 14.438 Studenten. Mehr als 5.000 Studenten haben bereits einen FH-Studiengang absolviert.
...
ECTS: Europaweite Anerkennung
Die Einführung des ECTS (European Credit Transfer System, europäisches System zum Vergleichen von Studienleistungen) an den FH ist nach Angaben des Bildungsministeriums eine wesentliche Verbesserung für Studierende, die sich Studienleistungen an mehr als einer Hochschule anrechnen lassen wollen. Die Leistungen werden mit Punkten bewertet, die an allen tertiären Bildungseinrichtungen des europäischen Hochschulraumes gültig sind.
->   Mehr über ECTS
Leichterer Umstieg auf Unis
Erleichterungen gibt es für FH-Absolventen, die ein Doktoratsstudium an einer Universität absolvieren wollen. Bisher war von Seiten der Universitäten festgelegt worden, welche zusätzlichen Lehrveranstaltungen und Prüfungen vor dem Beginn eines Doktoratsstudiums zu absolvieren sind. Dies war offensichtlich eine zu große Hürde, denn nur 1,7 Prozent der FH-Absolventen sind anschließend an die Uni gegangen.

Die neue Regelung sieht vor, dass vor dem Doktoratsstudium nur mehr dann ergänzende Lehrveranstaltungen und Prüfungen absolviert werden müssen, wenn das absolvierte FH-Studium weniger Semester als das entsprechende Universitätsstudium umfasst. Die FHStG-Novelle sei "ein weiterer großer Schritt in der Erfolgsgeschichte der Fachhochschulen", erklärte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) in einer Aussendung.
Keine gesetzliche Verankerung der FH-Konferenz
Nicht mehr enthalten ist in der Regierungsvorlage die im ursprünglichen Entwurf vorgesehene gesetzliche Verankerung der FH-Konferenz. Diesem derzeit als Verein organisiertem Gremium gehören die Vertreter der einzelnen Träger von Fachhochschulen an.
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010