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100 Antworten auf Fragen zu Krebs und Ernährung  
  Die Wiener Krebshilfe hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Wien einen neuen Ratgeber herausgegeben: "100 Antworten auf Ihre Fragen zum Thema Krebs und Ernährung".  
Etwa ein Drittel aller Krebserkrankungen geht auf das Konto falscher Ernährung. Dabei sind - in Bezug auf diese Thematik - zwei Bereiche zu unterscheiden: die Ernährung zur Krebsvorbeugung und die Ernährung bei bereits bestehender Krebserkrankung.
Ernährung zur Krebsvorbeugung
Neben der adäquaten Energiezufuhr ist bei der Krebsvorbeugung auf eine ausreichende Aufnahme von Substanzen, die vor Krebs schützen (z.B. Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E), sowie eine möglichst geringe Zufuhr von krebsfördernden Substanzen zu achten.
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Zur Auswahl der Lebensmittel
Getreideprodukte (und reichlich Kartoffeln) - mehrmals am Tag
Gemüse / Obst - nimm 5 am Tag
Milch und Milchprodukte - täglich
Fleisch, Fisch und Eier - sparsam
Fett und Öle - wenig
Süßigkeiten - sparsam
Getränke -reichlich
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Risikofaktoren für Krebs
Risikofaktoren für Krebs sind: Überernährung und Nahrungsbestandteile, die krebserregend sein können (Nitrosamine, die beim Räuchern und/oder Pökeln von Fleisch und Fisch entstehen; Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die beim Grillen über offenem Feuer gebildet werden), zuviel Alkohol sowie ein zu hoher Fleisch- und Fettkonsum.
Risiken der einzelnen Krebserkrankungen
Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt etwa mit hohem Fettkonsum, vermehrter Aufnahme von Substanzen, die beim Grillen und Räuchern entstehen, mit erhöhter Alkoholzufuhr und - wahrscheinlich - auch mit Übergewicht.

Ähnliches gilt auch für andere Krebsarten: Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt bei Übergewicht, mit erhöhter Fettzufuhr und erhöhtem Alkoholkonsum. Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, wird ebenfalls mit zu hohem Konsum an tierischen Fetten in Zusammenhang gebracht.

Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe gelten auch als Risikofaktor in Bezug auf Magenkrebs und ein erhöhter Alkoholkonsum wird in Zusammenhang mit Tumoren der Mundhöhle und des Kehlkopfes gebracht.
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Achtung vor Schimmelpilzen
Schimmelpilz auf unsachgemäß gelagerten Lebensmitteln kann gesundheitsschädlich sein. Die Sporen des Schimmelpilzes bilden bei ihrem Wachstum giftige Stoffe (Mykotoxine), von denen einige im Verdacht stehen krebserregend zu sein.
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Schwermetalle und Ballaststoffe ...
Auch Lebensmittel, die mit Schwermetallen (Blei, Cadmium) belastet sind, können das Krebsrisiko erhöhen - ebenso wie ein Mangel an bestimmten Nahrungsmittelbestandteilen (wie Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe) das Auftreten von Krebs fördern kann.
Viel Obst und Gemüse erhält die Gesundheit
Viele pflanzliche Produkte enthalten nicht nur Vitamine, sondern auch Pflanzenfarbstoffe, die den Lebensmitteln gesundheitsförderndes Potenzial verleihen und Krebs vorbeugen.

Besonderes Stellenwert haben die Flavonoide (sie färben z.B. die Auberginen violett und Curry gelb) als so genannte sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die als die wirksamsten Antioxidantien angesehen werden können; diese schützen die menschlichen Zellen vor aggressiven freien Radikalen.
Schützt Kohl vor Krebs?
Schützt Kohl vor Krebs? Schützen Zitrusfrüchte? Warum sind Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Soja empfehlenswert? Wieso ist Joghurt gesund?

Das sind weitere Themenbereiche, die in der Broschüre ¿100 Antworten auf Ihre Fragen zum Thema Krebs und Ernährung¿ abgehandelt werden.

Zur Kenntnis genommen werden muss aber auch, dass es keine "Krebsdiät" gibt , die eine Krebserkrankung bekämpfen kann. Jedoch kann man durch eine angepasste Ernährung die negativen Nebenwirkungen einer Krebstherapie lindern.

Eveline Schütz, Ö1-Wissenschaft
Der Ratgeber "100 Antworten auf Ihre Fragen zum Thema Krebs und Ernährung" ist bei der Wiener Krebshilfe erhältlich.
->   Wiener Krebshilfe
->   Institut für Ernährungswissenschaft der Universität Wien
 
 
 
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01.01.2010