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Studie: Schafe zählen hält wach  
  Schafe zählen hält wach. Ins Land der Träume führt diese bekannte Einschlafpraktik zumindest langsamer als andere Entspannungstechniken, wie jetzt britische Forscher der Universität Oxford in einer Studie herausgefunden haben.  
Das berichtet das englische Wissenschaftsmagazin "New Scientist" in seiner neuen Ausgabe. Die Originalstudie ist im Fachjournal "Behaviour Research and Therapy" (Bd. 40, S. 267) erschienen. Entspannende Szenen wie etwa ein rauschender Wasserfall sind demnach zum Einschlafen besser geeignet.
Unterschiedliche Entspannungstechniken
Allison Harvey und ihre Kollegin Suzanna Payne hatten 50 an Schlaflosigkeit leidende Patienten gebeten, in verschiedenen Nächten unterschiedliche Entspannungstechniken auszuprobieren. Damit wollten sie herausfinden, welche am schnellsten wirkten.

Eine Gruppe sollte eine ruhige und entspannende Szene wie etwa einen Wasserfall oder Urlaubserlebnisse heraufbeschwören. Die zweite Gruppe wurde gebeten, sich mit Schafe zählen abzulenken. Die dritte Gruppe sollte ihre eigene Technik anwenden.
Entspannte Szene: 20 Minuten früher eingeschlafen
Im Durchschnitt schliefen diejenigen, die sich eine entspannende Szene vorstellten, mehr als 20 Minuten früher ein als in Nächten, in denen sie diese Technik nicht verfolgten.

Die "Schafezähler" und die Patienten der dritten Gruppe brauchten dagegen in den Testnächten zum Einschlafen sogar geringfügig mehr Zeit als sonst.
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"Schafe zählen ist zu irdisch"
"Schafe zählen ist einfach zu irdisch, um effektiv Sorgen zu verdrängen", sagt Harvey. Aber genau das sei beim Einschlafen wichtig. "Sich eine verlockende Szene vorzustellen, beansprucht mehr Raum im Hirn als immer die gleichen dreckigen alten Schafe", betont die Forscherin. Außerdem sei es einfacher bei solch einer schönen Vorstellung zu bleiben, da sie interessanter sei.
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Auch Unterdrücken negativer Gedanken ist nicht effektiv
Auch das bloße Unterdrücken ängstlicher oder negativer Gedanken, sobald diese die Schlaflosen peinigen, ist nicht effektiv, stellte Harvey in einer anderen Studie fest.

Patienten, die unangenehme Gedanken unterdrückten, brauchten dabei ungefähr zehn Minuten länger zum Einschlafen als solche, die ihre gewohnte Einschlafroutine verfolgten. Diese Untersuchung soll in einer künftigen Ausgabe des Fachjournals "Cognitive Therapy Research" erscheinen.
->   New Scientist
Für alle, die trotzdem nicht vom Schafe zählen lassen wollen:
->   www.go2sleep.be
 
 
 
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01.01.2010