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Mediziner verpflanzen tiefgekühlte Eierstöcke  
  Kanadische Mediziner haben weiblichen Ratten erfolgreich kurzzeitig tiefgekühlte Eierstöcke eingepflanzt. Die in flüssigem Stickstoff eingefrorenen Organe nahmen bei einigen Versuchstieren ihre Funktion wieder auf.  
Eine Ratte wurde später sogar schwanger, wie Roger Gosden von der McGill-Universität in Montreal im britischen Fachjournal "Nature" berichtet.
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"Cryopreservation: Fertility after..."
Der Artikel "Cryopreservation: Fertility after intact ovary transplantation" ist erschienen im "Nature"-Magazin vom 24. Jänner 2002, Bd. 415, S. 385.
->   Originalartikel (kostenpflichtig)
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Ermutigend für Transplantationsforschung
Diese Erfolge seien für die Transplantationsforschung ermutigend, schreiben die Forscher. Ließen sich auch Spenderorgane für Menschen einfrieren, würde das die Transplantationsmedizin revolutionieren.
Tiefgefrorene Eierstöcke ...
Gosden und seine Mitarbeiter entfernten bei sieben Ratten den rechten Eierstock mitsamt des Eileiters und einem Teil des Uterus.

Anschließend kühlten sie die Eierstöcke langsam unter Zusatz eines Mittels ab, das die vorzeitige Eisbildung verhindert, und lagerten sie eine Nacht bei minus 195 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff.

Als Organempfänger nutzten die Mediziner genetisch identische Ratten, um eine Abstoßung zu verhindern. Zehn Wochen nach der Transplantation stellten die Forscher fest, dass bei vier Tieren der normale Zyklus wieder eingesetzt hatte.
... teilweise in Funktion beeinträchtigt
Eine Ratte war sogar schwanger geworden und trug zwei gesunde Föten. Allerdings wurde die Funktion der Eierstöcke durch das Einfrieren zu einem Teil beeinträchtigt.

Bei den Tieren einer Kontrollgruppe, denen frische, nicht tiefgekühlte Organe übertragen worden waren, funktionierten die Eierstöcke dagegen normal.
Problem: Haltbarkeit der Spenderorgane
Diese Ergebnisse könnten große Bedeutung für die Transplantationsforschungen bei Menschen haben, meinen die Mediziner.

Bisher können Spenderorgane nur direkt nach der Entnahme verpflanzt werden, weil das Einfrieren sie zu sehr schädigen würde. Eines der Hauptprobleme der Transplantationsmedizin ist daher die kurze Haltbarkeit der Spenderorgane.
->   Nature
->   McGill-Universität Montreal
 
 
 
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01.01.2010