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Seuchen weltweit auf dem Vormarsch  
  Seuchen sind weltweit wieder auf dem Vormarsch. Sah es noch vor wenigen Jahren so aus, als könnte die Medizin den Kampf gegen Seuchen gewinnen, so ist nun festzustellen, dass diese Anstrengungen immer mehr zur Sysiphos-Arbeit werden.  
Durch verbesserte Hygiene, weltweite Impfungen und moderne Antibiotika schienen die Mikroorganismen zunächst besiegt. Ein fataler Irrtum, der sich nicht nur jüngst im cholerabedrohten Kongo gezeigt hat.
Urlaubsreisende, Kriegsflüchtlinge und Mangelernährnung
Urlaubsreisende oder Kriegsflüchtlinge, die Erreger über Landesgrenzen einschleppen, Mangelernährung in Ländern der Dritten Welt oder gegen Antibiotika resistente Mikroorganismen.

All diese Ursachen lassen die Verbreitung von ausgerottet geglaubten Infektionskrankheiten bedenklich in die Höhe schnellen, berichtet "National Georgraphic Deutschland" in seiner neuesten Ausgabe (Februar 2002).
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Sechs Erreger für 90 Prozent aller infektionsbedingten Todesfälle
90 Prozent aller infektionsbedingten weltweiten Todesfälle sind laut "National Georgraphic Deutschland" auf sechs Krankheitserreger zurückzuführen: Grippeviren, die in ständig neuen Varianten auftauchen, das HIV-Virus, welches das menschliche Immunsystem außer Gefecht setzt oder Malaria, von der 40 Prozent der Weltbevölkerung gefährdet sind. Allein an Masern erkranken jährlich 30 Millionen Menschen, etwa 900.000 sterben daran.
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Zunahme der Tuberkulose-Erkrankungen
So hat etwa die Zuwanderung aus der früheren Sowjetunion eine Zunahme der Tuberkulose-Erkrankungen zur Folge. Derzeit infizieren sich jährlich 10.000 Deutsche an dem durch Tröpfcheninfektion übertragenden Bazillus.
Wenig Geld für Impfstoffe
Obwohl Impfstoffe die wirksamste und kostengünstigste Waffe im Kampf gegen Infektionskrankheiten sind, wird in die Entwicklung neuer Präparate wenig Geld investiert, wie das Magazin berichtet. Weltweit koordinierte Bemühungen wären notwendig.
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Beispiel Kinderlähmung
Wie gut das gelingen kann, zeigt eine laufende Kampagne gegen Kinderlähmung: Dank umfangreicher internationaler Kooperation sind in den letzten Jahren fast zwei Milliarden Kinder in Drittländern immunisiert worden. Manche Regionen unterbrachen sogar ihre kriegerischen Auseinandersetzungen, damit medizinische Helfer ungehindert passieren konnten.
->   Mehr dazu in science.orf.at
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Hoffnung durch Gentechnik
Hoffnung im Kampf gegen Cholera und Hepatitis könnten auch Gen-Versuche an Pflanzen bringen. In Sachsen-Anhalt experimentieren Gentechniker mit Kartoffeln, Tomaten und Erbsen, die als Impfstoffe wirken.

Die Forscher schleusen die nötigen genetischen Programme in die Zellkerne der Pflanzen ein. Diese entwickeln dann Antikörper, die jahrelang haltbar sind.

Sicher sei, dass Pflanzen wesentlich mehr nutzbare Impfstoffe produzieren können als vergleichbare Kulturen tierischer Zellen oder Bakterien, so "National Georgraphic Deutschland".
Weitere internationale Anstrengungen nötig
Bis die "Medizin vom Acker" allerdings in der grünen Apotheke nachgefragt werden kann, dürfte wohl noch viel Zeit vergehen. Daher bedürfe es weiterer internationaler Anstrengungen, die Macht der Medizin gegen Seuchenerreger einzusetzen, schreibt das Magazin.
->   National Georgraphic Deutschland
 
 
 
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01.01.2010