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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Eizellen statt embryonale Stammzellen  
  US-Forscher haben Gewebe aus unbefruchteten Eizellen von Affen gezüchtet und damit eine weitere Alternative zur Forschung mit embryonalen Stammzellen präsentiert. Sie gewannen aus den Eizellen eine Art frühe Embryonen, die genauso vielseitig sein sollen wie die ethisch umstrittenen Stammzellen.  
Die Embryonen können sich nach Auskunft der Forscher aber nicht zu lebensfähigen Affenbabys entwickeln, sondern nur zu einzelnen Geweben. Damit würden bei ihnen auch ethische Einwände entfallen, wonach die Entnahme von Stammzellen entwicklungsfähiges Leben zerstört.
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Advanced Cell Technology, erneut
Als derart innovativ erwiesen sich einmal mehr die auch durch ihr Marketinggeschick bekannten Forscher des Biotech-Unternehmens Advanced Cell Technology (ACT). ACT hatte im November vergangenen Jahres mit der Nachricht Aufsehen erregt, den ersten menschlichen Embryonen im Frühstadium geklont zu haben.
->   "Embryonen" zur Stammzellgewinnung geklont
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Vielseitig wie embryonale Stammzellen
Die US-Forscher um Jose Cibelli von ACT stellen ihre Arbeit in der aktuellen Ausgabe vonl "Science" (Bd. 295, S. 819) vor.

Darin heißt es, dass sich die Stammzellen von den parthenogenetisch (durch Jungfernzeugung) gewonnenen Affen-Embryonen genauso vielseitig verwendbar erwiesen wie embryonale Stammzellen.

Das heißt, sie ließen sich zu Nerven-, Muskel-, Fett- und zu schlagenden Herzzellen programmieren.
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->   Originalartikel in Science (kostenpflichtig)
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Gelten Ergebnisse auch für menschliche Embryonen?
Cibelli und Kollegen betonen in "Science", dass sie als Erste weltweit eine Reihe gewünschter neuer Zellen aus den Stammzellen von parthogenetisch heran gezogenen Primaten-Embryos entwickeln konnten.

Der nächste Schritt sei, zu testen, ob sich auch aus unbefruchteten Eizellen von Frauen menschliche embryonale Stammzellen gewinnen lassen, merkte Don Wolf vom Oregon Regional Primatenforschungszentrum (Beaverton) in einem "Science"-Kommentar an.

Der Entwicklungsbiologe Davor Solter vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg warnt jedoch vor frühzeitigen Hoffnungen für den Menschen. "Jedes einzelne Säugetier hat seine Eigenarten", sagte er.
Vorteile von Frauen
Noch einen Vorteil hätte die Parthenogenese: mit ihr ließe sich leichter als über das therapeutische Klonen Gewebe aus Stammzellen für einzelne Patienten gewinnen, das vom Körper nicht abgestoßen wird. Das gilt allerdings nur, so lange sie Eizellen liefern können, also weiblichen Geschlechts sind.
->   Advanced Cell Technology
 
 
 
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01.01.2010