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Die UMTS-Zukunft hat begonnen  
  Das neue Mobil-Telefon-System UMTS soll bessere Sprachqualität beim Telefonieren und vor allem schnellere drahtlose Datenverbindungen ermöglichen. Nachdem das
neue Handy-Zeitalter in Japan im Oktober letzten Jahres begonnen hat gibt es jetzt auch in Europa das erste UMTS-Netz.
 
Mitten in der Irischen See liegt die Isle of Man. Sie ist nur vier Mal so groß wie Liechtenstein, und war bisher vor allem für die jährlich stattfindenden Motorradrennen bekannt. Jetzt hat die Isle of Man eine technische Vorreiterrolle in Europa übernommen.

28 UMTS Sender sorgen für die lückenlose Versorgung der Insel. Die Sender sind meist auf vorhandenen GSM Sendemasten montiert. In der Sendezentrale der Manx Telecom wird das UMTS Netz mit Fest-, GSM - und Internet verknüpft.
UMTS ( Universal Mobile Telecommunications System)
wird auch als 3G (3. Generation) bezeichnet, das weltweit unter der Bezeichnung IMT -2000 standardisiert ist .
Die erste Generation war noch ein analoges Telefonnetz (C-Netz) und die zweite Generation (GSM System) ist der erste digitale Standard, der von Europa ausgehend weltweit die größte Verbreitung erlangte. 500 Millionen Menschen telefonieren heute schon mit GSM Technik.
Bessere Sprachqualität, schnellere Verbindung
Die ersten UMTS Handys sind nicht größer als heutige GSM Handys. Aber sie können viel mehr. Der erste Eindruck: Die Sprachqualität ist besser als in heutigen GSM Netzen. Auf dem farbigen Bildschirm sind die Sport-, Wetter ¿ und Lokal - Nachrichten dank einer verbesserten WAP Technik (enhanced WAP) schneller und besser lesbar, Bankgeschäfte sind flott zu erledigen. Das entnervende Schneckentempo der heutigen WAP Nutzung ist vorbei.

Die auf der Isel of Man verteilten UMTS- Geräte sind 'single mode' Geräte. Mit diesen Geräten kann man nur im UMTS Netz telefonieren. Die nächste Generation wird dann sowohl im GSM als auch im UMTS Netz funktionieren.
Internetzugang erheblich verbessert
Für weitere Anwendungen muss man noch ein Notebook oder Handheld anschließen. Der Internet Zugang ist mit UMTS sechs Mal schneller als mit ISDN. Fernsehen und Videos anschauen, E-mails lesen und verschicken, den Terminkalender mit Kollegen abstimmen, eine Datei vom Büro Computer laden, oder mit Freunden im Netz Spielen, das ist in beindruckender Geschwindigkeit möglich.
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Ein mobiles Informationssystem
Auf der Isle of Man gibt es auch schon ein mobiles Informationssystem, dass in Bild, Ton und Text über die Insel informiert. Kombiniert mit den GPS Satelliten funktioniert dieser sogenannte Location Based Service auch als Navigationssystem und führt einen sicher zum gewünschten Ort. Dank der hohen Datenübertragungsrate ist auch Videotelefonie möglich, momentan noch in Kombination mit Handheld und digitaler Kamera. Per Handy kann man auch Videokameras kontrollieren und z. B. überprüfen ob zu Hause alles in Ordnung ist, wer gerade ins Büro kommt oder in den letzten Stunden gekommen ist.
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Fernsehübertragung via Handy
Die Industrie entwickelt auch Variationen des Funkübertragungsverfahren, die auch im Uplink größere Geschwindigkeiten zulassen. Eines Tages kann dann der Fernsehreporter - überall wo es UMTS gibt - seine Reportagebilder übers Handy senden.

Die technische Herausforderung für die Industrie besteht darin, alle Anwendungen, die heute noch die HIlfe eines Notebook erfordern, in einem Gerät zu integrieren. Die Technikbausteine - wie etwa in den Handhelds - sind alle vorhanden. Weihnachten sollen diese Handys auf den Markt kommen.
Vorerst kostenlos
Die Benutzung des UMTS Netzes ist auf der Isle of Man bis Ende März kostenlos, erst danach will der Betreiber die Gebühren festlegen. Außer für die reine Telephonie - wird es sicherlich teurer sein als in den heutigen GSM Netzen. Dann gibt es auch die Antwort auf die spannende Frage, ob der Kunde für die schnellen Daten auch zahlen will.

Eberhard Büssem, ZiB-Wissenschaft
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01.01.2010