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Diabetes: Hunde gegenüber Menschen bevorzugt  
  Nicht nur Menschen, auch Hunde leiden unter Diabetes. Mit den Spätfolgen der Zuckerkrankheit können die Vierbeiner aufgrund der körpereigenen Produktion von Vitamin C aber besser umgehen.  
Wissenschaftler des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien (VUW) konnten zeigen, dass zuckerkranke Hunde einen erhöhten Spiegel an des Vitamins im Blut aufweisen und so ihre Gefäße vor Spätschäden besser geschützt sind als die von Menschen mit Diabetes mellitus.
Synthetisierung von Vitamin C
Im Gegensatz zum Menschen, der Vitamin C - Ascorbinsäure - nur von außen aufnehmen kann, ist der Organismus eines Hundes in der Lage, dieses Vitamin aus Glucose selbst zu synthetisieren. Es bedarf dazu eines Enzyms, das dem Menschen fehlt
Blutzucker und Antioxidantien
Die Wiener Forscher untersuchten 48 Hunde, darunter gesunde, frisch diagnostizierte Diabetiker und Tiere, die bereits mit Insulin behandelt wurden. "Es zeigte sich ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Blutzucker und Gehalt an nichtenzymatischen Antioxidantien", berichtete Institutsvorstand Hans Nohl gegenüber der APA.

Je höher der Blutzucker-Gehalt, desto höher war in der Regel auch der Spiegel an Antioxidantien im Blut. Das wichtigste derartige Antioxidans ist dabei das Vitamin C.
->   Mehr über Diabetes in science.ORF.at
Schutz der Gefäße
Für Nohl erklärt dieser Zusammenhang, dass zuckerkranke Hunde weniger unter Gefäßschäden zu leiden haben als Menschen. Das im Organismus ständig selbst produzierte Vitamin schützt als Antioxidans die Gefäße vor den schädigenden Einflüssen freier Radikale, wie sie durch die Zuckerkrankheit vermehrt entstehen.

Menschen mit Diabetes müssen Antioxidantien dagegen künstlich zugeführt werden.
Weniger Hunde als Menschen sind zuckerkrank
Generell erkrankt laut Nohl etwa ein Prozent der Hunde an Diabetes. Zum Vergleich: Beim Menschen sind es drei bis fünf Prozent.

Auch erkranken Hunde zu 90 Prozent am so genannten Typ I, dabei gehen die Insulin-produzierenden Zellen zu Grunde, beim Menschen dominiert dagegen mit 90 bis 95 Prozent der Typ II. Beim Typ II wird zwar nach wie vor Insulin gebildet, aber dessen Freisetzung und Wirkung ist verhindert.
->   Institut für Pharmakologie und Toxikologie, VetMed
 
 
 
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01.01.2010