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USA: "Kampf gegen Terror" dominiert Science-Budget  
  Neben einem exorbitant steigenden Verteidigungsbudget sieht der von US-Präsident George W. Bush vorgestellte Haushaltsplan für 2003 auch starke Zuwächse im Bereich Forschung und Entwicklung vor. Große Teile der angestrebten 112 Milliarden US-Dollar (128,7 Mrd. Euro) widmen sich dem "Kampf gegen den Terror": Biologen, Computerwissenschaftler und Nanotechnologen sind die Gewinner des Budget-Vorschlages.  
Erstmals, so Bush, werde damit von einem US-Präsidenten ein Wissenschafts-Etat von mehr als 100 Milliarden Dollar vorgeschlagen. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt acht Prozent.
Gewinner und Verlierer
Neben Biotechnologie und Medizin sollen Forschungen vor allem in den Bereichen Nanotechnologie, Klimaforschung und Informationstechnologie Zuwächse verzeichnen.

Die NASA muss bei der bemannten Raumfahrt Kürzungen vornehmen, die Mittel für Physik und Mathematik müssen mit relativ niedrigen Zuwachsraten rechnen.
->   Die Budget-Dokumente im Überblick
NIH profitieren am meisten
Am meisten profitieren werden durch den Haushaltsplan die National Institutes of Health (NIH), die mit einer Erhöhung um 17 Prozent und einem Budget von 27,3 Milliarden Dollar rechnen dürfen.

Allerdings ist mehr als ein Drittel der neuen Mittel für den "Kampf gegen Bioterrorismus" reserviert. Krankheitserreger wie das Anthrax-Bakterium oder Pockenviren sollen intensiver erforscht, mögliche Medikamente oder Impfungen entwickelt werden.
->   NIH
Mehr Geld für Krebsforschung, weniger für Infektionskrankheiten
Die Mittel für die Forschung an Infektionskrankheiten, die nicht als Terrormethoden angesehen werden, wurden hingegen um zehn Prozent gekürzt.

In die Krebsforschung soll 13 Prozent mehr Geld investiert werden (Gesamtvolumen: 5,5 Milliarden Dollar), in die AIDS-Forschung vergleichsweise bescheidenere acht Prozent mehr.
->   Alle Budget-Dokumente
NSF bekommt fünf Prozent mehr Geld
Die National Science Foundation (NSF) soll fünf Prozent oder 185 Millionen Dollar mehr in ihre Forschungsprogramme investieren dürfen (Gesamt: fünf Mrd. Dollar), Teile davon erklären sich durch Umschichtungen des Budgets aus anderen Forschungseinrichtungen.

Der US-Kongress wird dem aber voraussichtlich nicht in allen Punkten zustimmen, besonders die Verlagerung zahlreicher Forschungsprogramme in die Kompetenz der NSF gilt als umstritten.
->   National Science Foundation
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Mehr Wettbewerb unter Wissenschaftlern
Insgesamt setzt die Bush-Administration auf mehr Wettbewerb unter den Wissenschaftlern. Forscher des U.S. Geological Survey (USGS) etwa sollen mit jenen der Universitäten um die öffentlichen Gelder konkurrieren, um "mehr Qualität" zu erreichen.
->   U.S. Geological Survey
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NASA: Sparen bei bemannter Raumfahrt...
Andere Institutionen werden sich nach dem Willen der Bush-Administration mit geringeren Zuwachsraten bescheiden müssen. Der NASA etwa wird nur ein Plus von 1,4 Prozent (Gesamtbudget: 15 Mrd. Dollar) in Aussicht gestellt.

Kürzungen sind vor allem bei der bemannten Raumfahrt - bei der Internationalen Raumstation und im Raumfährenprogramm - vorgesehen.

Auch die Kosten für die Erkundung der äußeren Planeten unseres Sonnensystems sollen reduziert werden: Zwei Missionen - zum Pluto und zum Jupitermond Europa - sind bis auf weiteres auf Eis gelegt.
... aber Ausbau der Nukleartechnik
Intensiviert soll hingegen die Erforschung neuer Antriebssysteme werden - unter anderem auch die Anwendung von Nukleartechnik im Weltall.

Der neue NASA-Chef Sean OKeefe, der zuvor im Weißen Haus gearbeitet hatte, erklärte in einer ersten Reaktion, die Regierung habe der Raumfahrtbehörde damit einen Kurs vorgegeben. Die NASA werde aufgefordert, nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen.
->   Das neue NASA-Budget (pdf-Datei)
Budget wird nun im Kongress behandelt
Der Haushaltsplan muss nun vom Kongress behandelt werden. Am 1. Oktober beginnt das Finanzjahr 2003.
 
 
 
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01.01.2010