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Gen-Patente behindern Präventivmedizin  
  Pharma-Konzerne verhindern nach Erkenntnissen von US-Forschern durch hohe Gebühren für patentierte Gene die Früherkennung von Erbkrankheiten. Präventivmedizin wird somit zum Privileg der reichen Ländern.  
Kosten sind zu hoch
Die Kosten für die Nutzung der Informationen über patentierte Gene seien so hoch, dass die Laboratorien vielfach auf entsprechende Tests verzichteten, heißt es in aktuellen Ausgabe von "Nature" unter Berufung auf eine Studie von Forschern der Universität von Pennsylvania.

Biotechnik-Firmen und staatlich subventionierte Labors ließen demnach bereits die Entdeckung zehntausender Gene patentieren, die vermutlich für Erbkrankheiten verantwortlich sind.
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Originalartikel in Nature (kostenpflichtig):
->   Diagnostic testing fails the test
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Knapp 300.000 Euro für Gen-Information
Die US-Wissenschaftler führen den Fall zweier mutierter Gene an, die vermutlich eine bestimmte Blutkrankheit auslösen. Für die Nutzung der Information über diese Gene habe das Unternehmen SmithKlineBeecham Clinical Laboratories eine Gebühr von 250.000 Dollar (287.919 Euro/3,96 Mill. S) verlangt.

Jeder einzelne Test sei dann noch einmal extra mit 20 Dollar (23,0 Euro/317 S) berechnet worden. Knapp ein Drittel der fraglichen Labors habe daraufhin auf eine entsprechende Untersuchung verzichtet.
Ohne Patente kein Profit und keine Forschung?
Die Befürworter der Gen-Patente führen an, dass es ohne die Profit-Möglichkeiten keine entsprechende Forschung gäbe und die Gene und deren Mutationen niemals entdeckt würden. Die Gegner warnen, die hohen Gebühren machten Präventivmedizin zu einem Privileg der reichen Länder.
->   Nature
 
 
 
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01.01.2010