News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Leukämie-Heilung mit Nabelschnur-Stammzellen  
  Am Landeskrankenhaus Graz ist es zu einer medizinischen Premiere gekommen. Erstmals in Österreich wurde eine Leukämie-Patientin mit Stammzellen aus einer fremden Nabelschnur geheilt.  
Morgen kann sie das Krankenhaus verlassen. Vor der Stammzellen-Therapie war die Frau bereits sterbenskrank, sagen die Ärzte.
Arzt: "Waren mit Latein am Ende"
Ein Jahr lang hat die Grazerin Andrea Becker an der bösartigsten Form von Leukämie gelitten. Keine Therapie hat gegriffen. Selbst die Ärzte hatten schon die Hoffnung aufgegeben, sagt Professor Werner Linkesch vom LKH Graz.
Ein Jahr lang gesucht
"Wir waren mit unserem Latein bereits am Ende. Wir haben ein Jahr gesucht, und wurden dann in der Nabelschnur-Blutbank Milano fündig." Mit den dort gefundenen Zellen habe man es riskieren können, sie der Patientin zu transplantieren, so Linkesch.
Risiko eingegangen
Die Nabelschnur-Stammzellen stammen von einem nordafrikanischen Buben. Zwar waren die Stammzellen des Buben nicht ident mit jenen der Frau. Auch setzt man normalerweise Nabelschnur-Stammzellen nur für Personen bis zu 50 Kilogramm ein, also meist nur bei Kindern. Dennoch ist man am LKH Graz das Risiko eingegangen.

"Der Erfolg gibt uns eigentlich recht. Und im Lichte dieser Ereignisse würde ich es wieder machen", freut sich der Professor.
Völlig geheilt
Die Transplantation hat bereits vor 60 Tagen stattgefunden, mittlerweile ist die Grazerin frei von Leukämie. Ihr Blutbild ist wieder völlig normal. "Das ist mein zweites Leben jetzt, für das ich sehr dankbar bin", sagt Andrea Becker. Schon morgen kann sie das Krankenhaus verlassen.

Angela Truntschnig, Landesstudio Steiermark
->   Landeskrankenhaus Graz
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010