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Club of Rome sieht Armut als größtes Problem  
  Der Club of Rome präsentierte am Freitag (15.2.) seine Ziele für die nächsten Jahre. Im Vordergrund soll nicht mehr das Umwelt- und Konfliktmanagement stehen, sondern die Konfliktvermeidung. Wichtigstes Ziel ist demnach die Bekämpfung der Armut, aus der die meisten Konflikte entstehen.  
Seit 1973 war der Report von Dennis Meadows über die Grenzen des Wachstums für den Club of Rome bestimmend. Jetzt - speziell nach dem Terror vom 11. September - haben sich die Prioritäten verschoben, sagt Prinz El Hassan bin Talal, der Präsident des Club of Rom.
Inforamtionsarmut bis Hunger
"Der Meadows Report sprach von den Grenzen des Wachstums. Ich möchte über die Grenzen der Armut sprechen. Unser Denken muss sich ändern. Zum Beispiel sollten wir die Armut neu definieren", erläutert der Präsident des Clube of Rome.

"Armut sollte im Wohlergehen der Menschen ausgedrückt werden, und nicht in Dollar. Und ich meine damit das breite Spektrum der Armut: von der Informationsarmut bis zum Hunger", so Bin Talal weiter.
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Der Club of Rome
Im Frühjahr 1968 trafen sich in Rom 36 europäische Wirtschaftsführer und Wissenschaftler. Ihr Ziel war es, interdisziplinär und über nationale Grenzen hinweg ein tieferes Verständnis für die Wechselwirkungen des komplizierten Geflechts von Problemen politischer, kultureller, wirtschaftlicher und ökologischer Art zu erreichen. Der Club of Rome gilt als Denkerzirkel, als Think Tank für die Zukunftsfragen der Menschheit.
->   Der Club of Rome
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24 Hungertote pro Minute
Die Armut sei der Nährboden für Hass und Gewalt. Der Grundversorgung mit Wasser und Energie sei deshalb die oberste Priorität einzuräumen, meint der Präsident des Club of Rome.

"Wir leben in einer Welt, in der jede Minute 24 Menschen verhungern, jeden Tag sterben 35.000 Menschen an Hunger, 30 Millionen jedes Jahr. In einer Welt, in der 400 Milliardäre über mehr Einkommen verfügen als die Hälfte der Ärmsten der Welt. Daran müssen wir arbeiten,¿ sagt Bin Talal.
Für eine Kultur der Toleranz
Dem Jordanier Bin Talal ist die Annäherung zwischen Ost und West ein besonderes Anliegen. "Wir - von verschiedenen Kulturen, mit verschiedenen Hautfarben - haben gekämpft gegen Apartheid, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie".

Jetzt sei es an der Zeit, für etwas zu kämpfen: "für eine Kultur, die wir uns teilen können. Für eine Kultur der Toleranz - wie Joschka Fischer sagte: Null-Toleranz gegen Intoleranz."
Umweltprogramme für Osteuropa
Es ist also nicht mehr die Umwelt, der die Hauptsorge des Club of Rome gilt. Wenngleich das Umweltbewusstsein mit Programmen - vor allem auch in Osteuropa - weiter gefördert werden soll.

Der Club of Rome startet die Kampagne "European Environmental Education¿ zur Verbesserung des Umweltbewusstseins in Osteuropa.
Die Kinder im Mittelpunkt
Kinder sollen als Meinungsführer herangebildet werden. Sie sollen im Schulunterricht für das Thema Umwelt weiter sensibilisiert werden, dafür strebt der Club of Rome Partnerschaften mit Schulen und Universitäten an.

"Lebendige Liesing" ist das Vorreiterprojekt, das zeigt, wie Kinder die Rückbaumanßnahmen des Liesingbaches in Wien durch verschiedene Informationsaktionen begleitet haben.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
->   "Lebendige Liesing" - das Projekt
 
 
 
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01.01.2010