News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
Neuer Aufwind für heimische Weltraumforschung  
  Österreichische Wissenschaftler haben am Montag ein "Memorandum zur Lage und Zukunft der Weltraumforschung in Österreich" veröffentlicht. Ziel ist demnach eine stärkere Vernetzung der heimischen Weltraumforschung.  
Damit wollen die Forscher der heimischen Weltraumforschung durch ein nationales Netzwerk und engere Zusammenarbeit der einzelnen Forschergruppen zu neuem Aufwind verhelfen.

Denn österreichische Astronomen liefern Spitzenforschung im Bereich der "Space Science" - in der Astronomie, der Erforschung der Sonnensysteme und in der Erdbeobachtung.
Experte: Kooperation vergrößert Kompetenz
Die dabei erarbeitete Kompetenz kann durch Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen noch erweitert werden, ist der Astronom Werner Weiss von der Universität Wien überzeugt.

Er nennt ein Beispiel: "Meine Arbeitsgruppe ist an Präzisionsdaten aus dem Weltraum interessiert. Wir sind eingeladen, bei zwei Projekten mitzuarbeiten. Wir haben aber nicht die Ressourcen, um die Elektronik zu bauen. Diese Kenntnisse haben Wissenschafter an der Akademie der Wissenschaften in Graz, mit denen wir jetzt zusammenarbeiten werden."
...
Österreichs Beteiligung an Weltraumprogrammen
Österreichs finanzielle Beteiligung an Programmen der European Space Agency (ESA) bewegt sich in einer Größenordnung von rund 50,9 Millionen Euro (700 Millionen Schilling). Die heimischen Interessen liegen dabei vor allem in den Bereichen Raumtransportsysteme, Satellitenkommunikation und -navigation, Erdbeobachtung und der Beteiligung österreichischer Universitäten und Forschungseinrichtungen an wissenschaftlichen Weltraummissionen der ESA.

Schon derzeit sind einige österreichische Zulieferfirmen am Markt für Weltraumtechnologien vertreten. Magna Space Technology erzeugt beispielsweise in Graz Treibstoffleitungen für die europäische Trägerrakete Ariane 5. Oder Austrian Aerospace, die eine digitale Signalverarbeitungseinheit zur Lagekontrolle von Satelliten erzeugen.
->   Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
...
Informationsdefizite abbauen
Das ist nur ein Beispiel, wie die Österreicher bei Weltraummissionen international an Profil gewinnen können. In Zukunft soll es regelmäßig Informationstreffen geben, um sich gegenseitig über die Forschungsfragen der rund 200 Wissenschaftler und über die neuesten Entwicklungen der Industrie zu informieren.

"Andere waren da vielleicht wesentlich geschickter als ich. Aber für mich stand immer die wissenschaftliche Fragestellung im Vordergrund und dann habe ich mich erst nach Partnern umgesehen, die mir bei der Realisierung helfen können. Wünschenswert wäre eine aktuelle Zusammenschau aller möglicher Partner", sagt der Astronom Weiss.
Problem: Sinkende Budgets
Vorrangiges Ziel der Weltraumforscher ist es, die Kompetenzen zu bündeln und die Ressourcen optimal einzusetzen. Denn auch sie kämpfen mit sinkenden Budgets.

Die beteiligten Wissenschafter von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Universitäten Innsbruck und Wien, der Technischen Universität Wien und des Österreichischen Weltraumforums wollen Mehrgleisigkeiten in Zukunft vermeiden.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaftsredaktion
->   Austrian Space Agency
->   ESA
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010