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Internet enttäuschend für ländliche Regionen  
  Als das Zeitalter der Informationstechnologien begann, prophezeiten so manche das Aussterben der Städte und eine neue Hochblüte ländlicher Regionen. Eine deutsche Studie spricht nun gegen diese Vision.  
Techno-Basis, schlechte Ökonomie, Abwanderung
Telearbeit, Onlineshopping, E-Mail-Geschäftsverkehr - all das sollte Arbeit und Geld in die Regionen bringen. Das Deutsche Institut für Urbanistik in Berlin hat Stadtplaner und Stadtforscher befragt und ist zu dem Ergebnis gekommen: die Hoffnungen, die auf die Informations- und Kommunikationstechnologien zur Revitalisierung des ländlichen Raumes gesetzt wurden, " können vermutlich so nicht eingelöst werden ", meint Holger Floeting vom Deutschen Institut für Urbanistik.

"Allein schon aufgrund der technologischen Basis ist die schlechte ökonomische Entwicklung des ländlichen Raumes und die Abwanderung nicht zu stoppen."
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CORP2002 & GeoMultimedia02
Wie verändern die neuen Medien die Stadt der Zukunft? Mit diesem Thema beschäftigt sich das internationale Symposion "CORP2002 & GeoMultimedia02 - Wer plant Europas Zukunft?" an der Technischen Universität Wien. Die schriftlichen Beiträge sind ab sofort online verfügbar und wie immer frei zugänglich.
->   CORP2002 & GeoMultimedia02
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Keine Infrastruktur für Regionen?
Stichwort Technologie: Der deutsche Städte und Gemeindebund befürchtet langfristig sogar eine Benachteiligung des ländlichen Raumes. Erst nach 2005 wird in Deutschland entschieden, ob die UMTS-Netze kleinere Gemeinden erfassen sollen.

Denn bis dahin muss der Ausbau nur soweit vorangetrieben werden, dass die Hälfte der Bevölkerung erreicht wird - das kann man in Deutschland mit zehn Prozent der Fläche schaffen.

Die Infrastruktur ist aber nur eine notwendige Voraussetzung der Vernetzung. Die Technologie muss auch genutzt werden, um wirtschaftliche Impulse in die Regionen zu bringen.
Auch keine Effekte durch Online-Shopping
Doch auch die Hoffnung, dass sich in den Regionen dank Online-Shopping neue Unternehmensstandorte bilden, wurde enttäuscht.

"Die kurzzeitige Euphorie, was das Onlineshopping angeht, konnte nicht in Realität umgesetzt werden. Es werden derzeit immer nur dieselben Produktgruppen online eingekauft - das sind CDs und Bücher. Es gibt kaum Onlineanbieter, die in dem Bereich allein schwarze Zahlen schreiben, sodass von einem massiven Effekt, der sich in räumliche Wirkung umsetzt, nicht gesprochen werden kann", so Holger Floeting.

Die Städte wurden bisher also weit weniger von den neuen Medien verändert als erwartet.

Ulrike Schmitzer, Ö1-Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010