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Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Methoden und Verfahren der modernen Radiologie  
  Vom 1. bis zum 5. März diskutieren im Austria Center Vienna rund 6.000 Radiologen neueste Entwicklungen auf ihrem Fachgebiet. Auch österreichische Ärzte und Medizin-Techniker sind mit neuen Verfahren und Systemen vertreten.  
Die Highlights der Veranstaltung sind neuartige, 3D-bildgebende Systeme, Operationsroboter und Navigationssysteme.

Grazer Wissenschafter entwickelten gemeinsam mit Fachleuten aus Marburg, Zagreb und Szeged ein System, das bedeutende Auswirkungen auf die zukünftige Diagnose von Darmpolypen als Vorstufe zu Darmkrebs haben könnte. Mit dem neuen Verfahren können Darmpolypen in Rekordzeit entdeckt werden.
Zehn Minuten statt zwei Stunden
Herkömmliche virtuelle Endoskopie-Systeme erstellen langwierig zu erstellende "Filme", die sozusagen eine "Reise durch den Darm" nachkonstruieren. Das neue System geht andere Wege.

Entlang einer Mittellinie fährt sozusagen die "virtuelle" Kamera durch den Darm. Doch dann erfolgt nicht das Errechnen eines "Films". Denn: "Durch das Computerprogramm wird der Darm sozusagen der Länge nach aufgeschnitten und ausgerollt", erklärt Erich Sorantin, Leiter der Abteilung für Digitale Information & Bildverarbeitung an der Universität Graz. "Dadurch erstellen wir nur ein Bild. Die Untersuchung selbst dauert für den Operator zehn Minuten. Die Arbeit 'offline' benötigt dann nur noch zwei Stunden."
Bessere Ergebnisse als herkömmliche Methoden
Das neuartige System hat aber noch einen weiteren Vorteil. Während CT-Darstellungen des Darms als "Röhre" nicht unbedingt alle Polypen-artigen Veränderungen sichtbar machen, weil der Darm eben "verwinkelt" ist, bringt das "Ausbreiten" des virtuell ausgeschnittenen Darms eine klare Sicht.
Erkennung im Frühstadium erhöht Heilungschancen
Die nicht invasiven Diagnosenverfahren könnten auch dazu beitragen, dass sich mehr Menschen einer regelmäßigen Darmspiegelung unterziehen. Denn noch immer gehen viel zu wenig Menschen ab dem 50. Lebensjahr zur routinemäßigen Darmspiegelung, weil sie zum Teil unangenehm ist.

Obwohl gerade im Frühstadium die Erkrankung zu mehr als 90 Prozent heilbar wäre. Oft aber wird dieser Zeitpunkt verpasst.
->   Institut für digitale Bildverarbeitung, Joanneum Graz
 
 
 
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01.01.2010