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Rekord-Beschwerdebrief gegen Uni-Missstände  
  Spätestens seit Studierende für ihr Studium bezahlen müssen, sind Missstände an den Unis ein Ärgernis. Diese aufzeigen will nun die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft mit Hilfe des "längsten Beschwerdebriefs der Welt".  
Dies kündigte AG-Bundesobmann Christoph Rohr bei einer Pressekonferenz in Wien an. Der Brief richte sich an Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP).
Beschwerdebus und Website
Unter "http://www.education-impossible.at" können sich Studierende über die Aktion informieren und per Mail eventuelle Missstände an ihren Unis an die AG weiterleiten.

Außerdem macht ein eigener Beschwerdebus in allen Uni-Städten Station, in dem so genannte "AGenten" die Probleme entgegennehmen. Die Missstände werden gesammelt und von der AG überprüft.
->   Education:(Im)Possible
Erster Fall: Halbes Jahr Warten auf Zeugnis
Zum Auftakt hat sich die AG an der Universität Wien nach eventuellen Missständen umgesehen - "und wir haben nicht lange suchen müssen", betonte Rohr. So habe eine Lehramts-Studentin etwa ein halbes Jahr auf die Ausstellung eines für den Bezug der Waisenpension wichtiges Zeugnis warten müssen.

Laut Gesetz müssten Zeugnisse allerdings unverzüglich, spätestens aber innerhalb von vier Wochen nach Ablegung der Prüfung, ausgestellt werden. Den Namen des säumigen Professors wollte die AG nicht nennen: "Wir wollen niemanden an den Pranger stellen."
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AG: Mandatsstärkste Fraktion
Die ÖVP-nahe Aktionsgemeinschaft (AG) ist mit 15 Mandaten die stärkste Fraktion in der Bundesvertretung, dem österreichweiten Studentenparlament. Die Exekutive der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) wird allerdings von einer Koalition aus Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS), Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und Kommunistischem StudentInnenverband (KSV) gestellt.
->   Aktionsgemeinschaft
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Kritik am Wiener Institut für Publizistik ...
Kritik übte die AG weiters am Institut für Publizistik, laut dessen Homepage nur dann eine Dissertation zur Betreuung angenommen wird, wenn der betreffende Student das Diplomstudium mit mindestens gutem Erfolg abgeschlossen hat.

Auch dies sei gesetzwidrig, weil die Diplomprüfung dadurch zu einer Knock-Out-Prüfung werde, meinte Rohr. Vom Rektorat sei auch bereits eine Weisung zugesagt worden, die diese Vorgangsweise unterbinde.
... und an den Betreuungsverhältnissen
Ein Augenmerk hat die AG auf die Betreuungsverhältnisse geworfen: Am Institut für Ernährungswissenschaften an der Uni Wien mit 2.200 Studenten gebe es nur einen ordentlichen Professor und zwei habilitierte Assistenten.

Folgende Rechnung biete sich an: Wenn der Professor alle Prüfungen alleine korrigiert, etwa 30 Minuten pro Bogen braucht und täglich zehn Stunden für die Verbesserung aufwendet, sei ein Ende erst nach 110 Tagen in Sicht. Daneben sollten aber noch etwa Forschungsarbeiten durchgeführt, Diplomarbeiten und Dissertationen betreut und Vorlesungen bzw. Übungen gehalten werden.
->   Bildungsministerium
->   Auf zur Weltklasse: In 5 Jahren Europaspitze in Bildung und Wissenschaft
 
 
 
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01.01.2010