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Wachstumsquote der Weltbevölkerung geht zurück  
  Das Wachstum der Weltbevölkerung hat sich laut einer Studie der Vereinten Nationen in den vergangenen Jahren deutlich verlangsamt. Dadurch könnten die Prognosen für fast zehn Milliarden Erdenbürger am Ende des 21. Jahrhunderts womöglich auf acht bis neun Milliarden zurückgeschraubt werden, hieß es am 11. März bei einer Versammlung von Demographen am UN-Sitz in New York. Ein realer Rückgang sei allerdings erst im nächsten Jahrhundert zu erwarten.  
Wie Joseph Chamie vom Weltbevölkerungsfonds mitteilte, treffen auch in den Entwicklungsländern immer mehr Frauen die Entscheidung, weniger Kinder zu haben - eine Folge des erleichterten Zugangs zu Verhütungsmitteln und besserer Bildungschancen.
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Gegensätzliche Studie der UNO im Juli 2001
Die Zahlen stehen damit im Gegensatz zur vorherigen UNO-Bevölkerungsprognose, die Anfang Juli 2001 präsentiert wurde. Dort heißt es, die Weltbevölkerung werde bis gegen Mitte dieses Jahrhunderts auf über neun Milliarden Menschen anwachsen: Bis 2050, so die alte UNO-Prognose, werden es rund 9,3 Milliarden Menschen sein. Für die Menschheit bedeute das einen weiteren Zuwachs von über 50 Prozent in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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74 Länder bilden Mittelgruppe
Die UN platzieren 74 Länder bezüglich ihrer Fruchtbarkeitsquote in einer so genannten Mittelgruppe. Dort bringen Frauen zurzeit durchschnittlich 2,1 bis fünf Kinder zur Welt, doch im Jahre 2050 dürften es nur noch 1,85 sein.

Jede Geburtenrate unter zwei Kindern pro Frau hat einen realen Einwohnerverlust zur Folge. Und da die so genannte Mittelgruppe 43 Prozent der Weltbevölkerung ausmacht, hätte eine solche Entwicklung weit gehende Auswirkungen, wie Chamie betonte.
Beispiel Indien
Allein in Indien, das ebenso zu dieser Gruppe gezählt wird wie Brasilien, Ägypten, Indonesien, Bangladesch, Iran, Mexiko oder die Philippinen, würde dies einen Bevölkerungsrückgang um 85 Millionen Menschen ausmachen.
Geburtenrate weltweit gesunken
Weltweit ist die Geburtenrate den Angaben zufolge immerhin von fünf im Jahre 1965 auf heute 2,7 gesunken. In Europa bringt jede Frau im Durchschnitt nur noch 1,34 Kinder zur Welt, in Japan 1,33, in China 1,8.
Österreichische Studie mit ähnlichem Ergebnis
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam bereits vergangenen Sommer eine Studie, die unter österreichischer Federführung durchgeführt wurde. Diese sagte erstmals ein Ende des weltweit fortschreitenden Bevölkerungswachstums voraus.

Das im niederösterreichischen Laxenburg angesiedelte "International Institute for Applied System Analysis" (IIASA) prognostizierte ein Sinken der Bevölkerungszahl zum Ende dieses Jahrhunderts.
->   Mehr zu der IIASA-Studie in science.ORF.at
->   UNO: Population and Developement
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->   Rainer Münz: Weltweit mehr Bevölkerungswachstum als erwartet
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01.01.2010