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Klestil: Unis nicht nur wirtschaftlich messen  
  Bundespräsident Thomas Klestil begrüßt die geplante Universitätsreform, fordert aber gleichzeitig dazu auf, "sicherzustellen, dass die Universitäten nicht nur an wirtschaftlichen Maßstäben gemessen werden".  
"Freiraum für kreatives Denken und Handeln"
Die Unis seien seit jeher Stätten der Lehre und Forschung, die Freiraum für kreatives Denken und Handeln bieten würden "und das soll auch in Zukunft so bleiben", betonte Klestil in der von seinem Kabinettsdirektor Helmut Türk verlesenen Ansprache bei einer Sub auspiciis-Promotion an der Universität Wien anlässlich des 637. Gründungstages der "Alma Mater Rudolphina Vindobonensis".
->   Universität Wien
Offener Zugang gefordert, unabhängig vom Einkommen
Das Staatsoberhaupt sieht in den österreichischen Unis "ausgezeichnete Bildungsstätten mit hochqualifiziertem Lehrpersonal und ambitionierten Studierenden". Von den geplanten Reformen erhofft er daher eine weitere Verbesserung der Universitätsstruktur und eine Anpassung an die Erfordernisse der heutigen Zeit.

Erneut mahnte Klestil bei der akademischen Feier im Zusammenhang mit der Einführung von Studiengebühren, dass "der offene Zugang zum akademischen Studium für jeden gewährleistet sein muss - und zwar unabhängig vom Einkommen".
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Sub-auspiciis-Promotion
Bei der Sub-auspiciis-Promotion erhielten insgesamt sieben Absolventen der Uni Wien den Ehrenring der Republik. Sie mussten dafür die Oberstufe mit lauter Einsern und die Matura mit Auszeichnung absolviert und an der Uni alle Diplomprüfungen sowie die Rigorosen und die Dissertation mit "sehr gut" abgelegt haben.

Dieses Bravourstück ist der Mathematikerin Theresia Eisenkölbl, der Medizinerin Angelika Riemer, dem Theologen Harald Buchinger, dem klassischen Philologen Christian Gastgeber, dem Juristen und Althistoriker Markus Gerhold, dem Physiker Markus Anton Michler und dem Numismatiker und Althistoriker Bernhard Woytek gelungen.
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Spezifisch österreichische Form der Auszeichnung
Klestil verwies in seiner Ansprache auch auf ein rundes Jubiläum: Vor genau 50 Jahren, im März 1952, wurde vom Nationalrat einstimmig das Bundesgesetz über die Verleihung des Doktorates unter den Auspizien des Bundespräsidenten beschlossen.

Damit sei eine wichtige Tradition wieder aufgenommen worden, die auf das Jahr 1624 zurückgeht, als an der Uni Graz eine Promotion unter den Auspizien von Kaiser Ferdinand II. stattfand. Laut Klestil handelt es sich dabei um eine spezifisch österreichische Form der Auszeichnung, die nur noch in Ungarn praktiziert werde.
 
 
 
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01.01.2010