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Reichtum Alpen: Schutz vor Verbauung  
  Die Umweltschutzorganisation WWF widmet ihre aktuelle Kampagne dem Schutz der Alpen: Die Alpen sind Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten, den Menschen versorgen sie mit Trinkwasser. Zwei Drittel Österreichs sind nach EU-Definition Berggebiet.  
Erschlossene Alpen
Die Alpen sind das am dichtesten erschlossene Berggebiet der Welt, sagt Gerald Steindlegger, Alpenexperte des WWF.
Mit Schilift und Seilbahn können laut WWF pro Stunde 2,7 Millionen Menschen in den österreichischen Alpen auf Berge gebracht werden.

6600 Kilometer Schiabfahrten gibt es in Österreich. Österreichs Forststraßen (108.000 Kilometer) und unbefestigte Rückewege (147.000 Kilometer) umrunden sechsmal die Erde, so der WWF. (Rückewege dienen hauptsächlich der Holzbringung mit Fuhrwerken oder Traktoren.)
Drei bis sechs Prozent unberührt
Drei bis sechs Prozent der österreichischen Alpen sind noch unberührte Wildnisgebiete, sagt Steindlegger. Urwald gibt es laut Definition nur mehr in der Ötschergegend im steirisch-niederösterreichischen Grenzgebiet.

Der unerschlossene Bergwald gleicht so einem Urwald. Hier können Bäume bis zu tausend Jahre alt werden, hier wird der Wald nicht vom Menschen gepflegt, abgestorbene Bäume oder Totholz bleiben der Natur überlassen.
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Stichwort: Totholz
Totholz ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pilze. Stehende abgestorbene Bäume mit Höhlen sind Brutplätze für Spechte und Eulen. Im modernden Holz leben Insekten, die wiederum Nahrung für Vögel sind. Auch Pilze besiedeln Totholz.
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Bedrohte Alpenräume
Solche unberührten Alpenräume werden durch Straßen, Siedlungen oder Schipisten bedroht, heißt es vom WWF. Die Umweltschutzorganisation fordert, dass Wildnisgebiete nach internationalen Kriterien ausgewiesen werden und dass diese Gebiete nicht weiter erschlossen werden.

Die Verbauung von Wildbächen und Lawinen solle nach ökologischen Mindeststandards erfolgen.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
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01.01.2010