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Templeton-Preis an "geistlichen" Physiker  
  Der Templeton-Preis, eine der höchstdotierten Auszeichnungen der Welt, ist dem britischen Physiker und Geistlichen John Polkinghorne zugesprochen worden. Polkinghorne untersucht die Verbindung zwischen Religion und Naturwissenschaften.  
Der Templeton-Preis wird alljährlich für "Fortschritte in der Forschung und bei der Entdeckung spiritueller Realitäten" vergeben.
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Der Templeton-Preis
Die von dem Unternehmer Sir John M. Templeton gegründete Templeton-Stiftung hatte die Auszeichnung von 1972 bis 2001 als Preis "für Fortschritt in der Religion" vergeben und erst in diesem Jahr umbenannt. Jedes Jahr wird die mit einer Million Dollar (1,145 Mill. Euro) dotierte Auszeichnung für besondere "Originalität in der Weiterentwicklung des Welt-Verständnisses von Gott und Spiritualität" vergeben. Der Wert der Auszeichnung übersteigt den des Nobel-Preises.
Zu den früheren Gewinnern gehören unter anderen Mutter Teresa, der Physiker Karl Friedrich von Weizsäcker und Alexander Solschenizyn.
->   Mehr über den Templeton-Preis
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Religion und Teilchenphysik
Polkinghorne wird die Auszeichnung am 29. April im Londoner Buckingham Palast erhalten. Damit wird er für seine Arbeiten, in denen er die Theologie mit der Wissenschaft "zu verheiraten trachtet", geehrt.
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Der Physiker und Geistliche John Polkinghorne
John Polkinghorne lehrte zunächst als Professor für Teilchenphysik an der Universität von Cambridge, wo er u.a. mathematische Modelle von Sub-atomaren Teilchen vorausberechnete. Diese Forschungen halfen, Aussagen über die Struktur der Materie offen zu legen. 1979 gab er seinen Lehrstuhl auf, um in den Dienst der Kirche von England zu treten und unter anderem die Verbindung zwischen Religion und den Naturwissenschaften zu untersuchen. 1997 wurde er für seine Arbeiten über Wissenschaft, Religion, Lern- und Medizinische Ethik zum Ritter geschlagen.
Zwei weitere seiner zahlreichen Bücher werden noch in diesem Jahr erscheinen: "The God of Hope and the End of the World", und "Quantum Theory: A very short introduction".
->   John Polkinghorne
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Gemeinsame Sache
Der Wissenschaftler will der Wissenschaft und der Religion seit jeher die gleiche Bedeutung geben, indem er sie als Ergänzungen - und nicht als Rivalen betrachtete.

Der Autor argumentiert beispielsweise, dass die Evolution nicht im Gegensatz zum Glauben an Gott stehe, aber perfekt zum "Gottesgeschenk der Schöpfung" passe.

"Die wichtigste gemeinsame Sache zwischen Religion und Wissenschaft ist der Glaube, dass da eine Wahrheit ist, die gesucht und gefunden werden will", so Polkinghorne.
 
 
 
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01.01.2010