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Brustverkleinerung: Medizinische Indikatoren  
  Wenn Frauen gesundheitliche Probleme aufgrund einer großen und schweren Brust haben, dann wird das oft als Schönheitsproblem abgetan. Dazu kommt, dass die Krankenkassen eine Brustverkleinerung oft nicht bezahlen.  
Mehrere Kilogramm Brust
Körbchengröße D mag zwar für manche Männer verlockend klingen, für die Frau heißt das bis zu 1,7 Kilogramm Brust, die auf ihr lasten. Manche Frauen haben bis zu 3,6 Kilogramm schwere Brüste. Die Folge: Haltungsschäden, oft ein schlechtes Körpergefühl und Depressionen.

Eine Studie am Krankenhaus Lainz in Wien hat nun objektive Kriterien für eine Brustverkleinerung erarbeitet. Laut Studie leiden 80 Prozent der Frauen mit sehr großen Brüsten an Wirbelsäulenschäden.
Teure Brsutverkleinerung
Die Brust kann durch eine Operation verkleinert werden, doch das kostet mindestens 1500 Euro. Die Kosten werden immer seltener von den Krankenkassen übernommen, sagt die plastische Chirurgin Maria Deutinger vom Krankenhaus Wien-Lainz. Exkate medizinische Kriterien zur Beurteilung der Anträge gebe es nicht, so Deutinger.
Wenn Haltungsschäden...
Durch das Gewicht verändern sich die Zwischenwirbelscheiben. Die Zwischenwirbelräume werden kleiner, dadurch haben die Frauen Rückenschmerzen. Aber auch Nacken- und Kopfschmerzen können daher rühren, sagt Deutinger, sie ist Vorstand der Abteilung für Plastische und Wiederherstellungschirurgie in Lainz.

Laut Studie bessern sich die Haltungsschäden bereits kurz nach einer Brustverkleinerung.
... und Depressionen auftreten
Außerdem leiden Frauen mit sehr großen Brüsten oft an Depressionen, so Deutinger.

An der Studie haben 50 Frauen zwischen 20 und 40 Jahren teilgenommen, sie alle waren normalgewichtig. (Oft bekommen Frauen mit zu großen Brüsten zu hören, sie sollten einfach abnehmen.)
Appell an Krankenkassen
Die Krankenkassen müssen bekanntermaßen sparen. Seit etwa 1995 gehe die Zahl der bewilligten Anträge für eine Brustverkleinerung zurück, sagt Deutinger. Seit zwei Jahren sei es besonders schlimm. Bis dahin wurden die Patientinnen bei einem Verkleinerungsgewicht von 500 Gramm pro Seite von den Kassen unterstützt.

Zustand der Wirbelsäule und die Befindlichkeit der Patientin sollten in die Beurteilung durch die Krankenkassen einfließen, hofft die Studienautorin -als objektives und medizinisches Bewertungskriterium für eine Brustverkleinerung.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Mehr Informationen über Brustverkleinerung
->   Krankenhaus Lainz
 
 
 
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01.01.2010