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Fachhochschul-Sektor will "qualitativ wachsen"  
  Immer mehr Studierende und ein immer größeres Angebot an Studiengängen: Während der Fachhochschul-Sektor in den letzten Jahren vor allem quantitativ wuchs, soll nun das Hauptaugenmerk auf die optimale Betreuung der Studierenden gelegt werden.  
Qualifizierte Vortragende und nötiges Equipment
So positiv der Zuwachs an Studenten und Studiengängen in den vergangenen Jahren auch sei, müssten doch andererseits auch genügend qualifizierte Vortragende und das nötige Equipment zur Verfügung stehen, betonte der Präsident der FH-Konferenz, Werner Jungwirth, bei einer Pressekonferenz in Wien.

Vom FH-Rat verlangte er "klare Guidelines" und strategische Vorgaben, derzeit sei die Bewilligungspraxis nicht kalkulierbar genug.
->   FH-Rat
Warnung vor "krebsartigen Wachstum"
"So unangenehm es ist, sich selbst loben zu müssen - wir sind schon eine Erfolgsstory", meinte Jungwirth. Gleichzeitig dürfe sich der Sektor aber quantitativ nicht zu schnell entwickeln, warnte er vor einem "krebsartigen Wachstum". Immerhin wolle man ja, dass alle Absolventen Jobs bekommen. Jüngste Meldungen, wonach die Zahl der arbeitslosen FH-Absolventen explodiert sei, müsse man relativieren.

Wenn man von praktisch null ausgehe, wirke sich ein Anstieg auf 155 Personen in Prozent gesehen natürlich dramatisch aus. Berücksichtigen müsse man allerdings etwa auch die generell schlechte Situation am Bausektor, in den zahlreiche Absolventen technischer Studienrichtungen wechseln würden.
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Neu: Fachhochschulführer 2002/2003
Hintergrundinformationen zum Fachhochschulwesen in Österreich bietet der bereits zum achten Mal erscheinende "Fachhochschulführer 2002/2003". Das Nachschlagewerk liefert die aktuellsten Informationen zu allen Fachhochschul(FH)-Studiengängen in Österreich.

"Fachhochschulführer 2002/03", 376 Seiten, 9,80 Euro, für Schüler und Studenten 6,90 Euro, ISBN 3-902277-00-9, erhältlich im Buchhandel oder bei 3s unter der Telefonnummer 01/5850915-55, bzw. mailto:bestell@3s.co.at)
->   Fachhochschulführer-Website
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Keine Valorisierungen der Normkosten seit 1994
Derzeit bezahlt der Bund pro Jahr rund 6.900 Euro für einen Studienplatz in einer technischen Studienrichtung und rund 5.800 Euro in einer wirtschaftlichen Studienrichtung. Diese Normkosten seien seit 1994 nicht mehr valorisiert worden, meinte Jungwirth, dazwischen wäre auch noch die Werkvertragsregelung in Kraft getreten. Zumindest die Abgeltung der Inflation würde den FH helfen, betonte der Geschäftsführer der FH Vorarlberg, Kurt Koleznik.
Drei Bewerber pro Studienplatz
Auch bildungspolitische Schattenseiten ortet der Unternehmensberater und Arbeitsmarktforscher Peter Strobl. Die Zahl der steigenden Bewerbungen führe dazu, dass bei den mittlerweile mehr als 90 Studiengängen bereits drei Bewerber auf einen vergebenen Studienplatz kämen.

Rund 16.400 Interessenten stünden 5.320 Anfänger-Studienplätze zur Verfügung. Im Studienjahr 1994/95 habe die Relation Bewerber-Aufgenommene bei insgesamt zehn Studiengängen noch
1,55 zu 1 betragen.
Einfach-Bewerbung hat höhere Aufnahmechance
Gleichzeitig warnte Strobl vor unüberlegten und leichtfertigen Bewerbungen: Befragungen hätten gezeigt, dass jene Personen, die sich nur für einen Studiengang bewerben würden, eine doppelt so hohe Aufnahmechance hätten als jene, die es bei mehreren Studiengängen versuchten.
Unis nur mehr zweite Wahl?
Fast die Hälfte der abgeblitzten FH-Bewerber entscheide sich anschließend für den Beginn eines Universitätsstudiums, so Strobl: "Derzeit erleben wir, dass die FH und nicht die Unis sich ihre Studierenden aussuchen können. Für immer mehr Studierende werden die Universitäten nur noch zweite Wahl."
Gemeinsamer Rat für Universitäten und Fachhochschulen
Der Leiter der Bereiche Bildung, Innovation und Forschung in der Industriellenvereinigung (IV), Gerhard Riemer, will den 2004 auslaufenden FH-Entwicklungsplan in der derzeitigen Form nicht mehr verlängern.

Ab 2005 sollte vielmehr ein Hochschul-Entwicklungsplan gelten, der Universitäten und FH beinhalte. Zum gleichen Zeitpunkt solle auch ein gemeinsamer "Rat für Universitäten und Fachhochschulen" seine Arbeit aufnehmen, der etwa für Akkreditierungen zuständig sei.
->   Portal der FH-Studierenden
->   Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
->   Liste aller FH-Studiengänge
->   Mehr über Fachhochschulen in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010