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Ein Schritt zur Früherkennung von Alzheimer  
  Mit Hilfe eines Bluttestes soll die Alzheimer-Erkrankung schon im Frühstadium erkannt werden. Der an Mäusen entwickelte Test soll bald auch am Menschen anwendbar sein. Dann könnte die Demenz schon zehn bis 20 Jahre vor den äußeren Krankheitszeichen erkannt werden.  
Verantwortlich für den schleichenden Gedächtnisverlust bei Alzheimer-Patienten ist die Verklumpung von Proteinstücken, so genannter Beta-Amyloid-Peptide, zu Plaques im Gehirn.

Ein Wissenschaftlerteam rund um Ronald B. DeMattos von der medizinischen Fakultät der Washington Universität in St. Louis entwickelte ein Messverfahren für die Beta-Amyloid-Peptide. Damit könnte das jeweilige Entwicklungsstadium der Krankheit leicht festgestellt werden, schrieben die Wissenschaftler im Fachmagazin 'science'.
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Der Artikel in science: Brain to Plasma Amyloid- Efflux: a Measure of Brain Amyloid Burden in a Mouse Model of Alzheimer's Disease, (Bd. 295, S. 2264 / kostenpflichtig)
->   science
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Proteinwerte im Blut, abhängig von den Plaquewerten im Gehirn
Das Team um Ronald B. DeMattos spritzte Versuchstieren einen Antikörper, der die Ausschüttung des Beta-Amyloid-Peptids aus dem Gehirn ins Blut bewirkt.

Die Forscher wiesen nach, dass der Anteil des Proteins im Blut nach Injizierung des Antikörpers direkt von der Menge der Plaques im Gehirn abhängt. Daher kann der Proteinanteil im Blut als Messgröße für das Stadium der Krankheit benutzt werden.

Warum der Antikörper die Ausschüttung des Proteins in das Blut anregt, ist ungeklärt.
Gedämpfte Hoffnungen
Solange ein entsprechender Antikörper fehlt sind die Aussichten auf einen wirksamen Test bei Menschen, laut den Wissenschaftlern, äußerst gering.

Mit einem Test könnte zwischen altersbedingter und durch die Alzheimer- Krankheit ausgelöste Gedächtnisschwäche unterschieden werden. Die Förderung der Ausschüttung des schädlichen Proteinbruchstückes aus dem Gehirn sehen die Forscher zudem als Therapieansatz.
Andere Ansätze zur Früherkennung von Alzheimer
Erst im Januar hatten US-Forscher um Jorge Barrio von der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) einen anderen Diagnosetest für Alzheimer vorgestellt.

Den Patienten wird eine Substanz mit dem Molekül FDDNP gespritzt, die die typischen Hirnveränderungen bei Aufnahmen mit einem Positronen- Emissionstomographen (PET) sichtbar macht. Diese Studie wurde im American Journal of Geriatric Psychiatry veröffentlicht.
->   American Journal of Geriatric Psychiatry
->   University of Washington
 
 
 
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01.01.2010