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EU-Verkehrsminister geben Startschuss für Galileo  
  Die Verkehrsminister der EU haben am Dienstag in Brüssel grünes Licht für das EU-Satellitennavigationssystem Galileo gegeben. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, teilte ein Sprecher des EU-Rates zu Mittag mit.  
Unabhängigkeit von den USA ...

Galileo ist ein satellitengestütztes Navigationssystem, das Europa ab 2008 unabhängig von amerikanischen und russischen Ortungssystemen machen soll.

Während sowohl das Global-Positioning System (GPS) der USA als auch das russische GLONASS-System für militärische Zwecke entwickelt wurden, ist Galileo ein rein ziviles Projekt. Es soll zur weltweiten Positionsbestimmung und Navigation im Straßen-, Luft und Schiffsverkehr dienen.
... aber kompatibel mit GPS
Galileo wird einen weltumspannenden Ortungsdienst bieten und dabei mit GPS und GLONASS verbundfähig sein; der Nutzer soll in der Lage sein, mit ein und demselben Empfänger aus den Signalen aller anpeilbaren Satelliten in jeder beliebigen Kombination seine Position zu bestimmen.
->   Mehr über GLONASS
->   GPS World
Genauigkeit im Meterbereich
Mit seinem Doppelfrequenzstandard soll Galileo eine Echtzeitortung mit einer Genauigkeit im Meterbereich ermöglichen und den Nutzer in Sekundenschnelle über den Ausfall eines Satelliten informieren.

Geht es nach den Wünschen der ESA, wird sich Galileo deshalb für sicherheitskritische Anwendungen wie das Steuern von Zügen und Autos und das Landen von Flugzeugen eignen.
->   Galileo Homepage der EU
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30 Satelliten in 23.000 Kilometer Höhe
Das Gesamtsystem von Galileo besteht aus 30 Satelliten (d.h. 27 operationellen und drei aktiven Reservesatelliten) auf drei kreisförmigen Erdumlaufbahnen in 23.616 km Höhe mit einer Bahnneigung von 56 Grad zum Äquator.

Jeder Satellit hat eine Atomuhr an Bord und sendet Signale. Die Empfänger sind mit Quarzuhren ausgerüstet. Aus der Zeitspanne, die das Signal vom Satelliten zum Empfänger benötigt, wird die Entfernung errechnet. Für die exakte Positionsbestimmung - bis zu fünf Meter genau - sind die Signale von mindestens drei Satelliten nötig.
->   Galileo-Website der ESA
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Erste Phase: Entwicklung und Ausschreibung
Zunächst wird von der EU die erste Phase eingeläutet, in der es vor allem um die Entwicklung und Ausschreibung des Projektes geht. Anfangs dürfen sich Privatunternehmen nicht beteiligen, so der Sprecher des EU-Rates. Private werden erst eingebunden, wenn die Ausschreibung über die Bühne gegangen ist.

Für die diese erste Phase stellt die EU aus Mitteln der transeuropäischen Netze 450 Millionen Euro zur Verfügung. Die Europäische Weltraumagentur (ESA) bringt weitere 550 Millionen Euro auf.

Die EU-Kommission soll Ende 2003 über das Ergebnis des Ausschreibungsverfahrens berichten, heißt es in dem heutigen Beschluss der EU-Verkehrsminister.
Gesamtkosten 3,5 Milliarden Euro
Nach der Entwicklungsphase soll die Errichtungsphase ab 2005 weitere 2,1 Milliarden Euro kosten, von denen 1,5 Milliarden Euro von privaten Investoren nötig wären. Die gesamten Kosten für die Errichtung des Systems bis 2008 betragen somit rund 3,5 Mrd. Euro.
->   Film über Galileo (Real Media-Datei)
->   Galileo Austria
->   Europäische Weltraumorganisation ESA
 
 
 
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01.01.2010