News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Leben 
 
Neues Brustkrebs-Gen entdeckt  
  Ein Wissenschaftlerteam hat ein neues Brustkrebs-Gen identifiziert. Mutationen in dieser Erbanlage sollen für etwa ein Prozent aller Brustkrebsfälle bei Frauen verantwortlich sein, bei Männern sogar von neun Prozent.  
Dies berichten die Wissenschaftler in einer Online-Vorabveröffentlichung des US-Fachblatts "Nature Genetics" (DOI: 10.1038/ng879).
Lange bekannte "Bruskrebs-Gene" ...
Die Gene BRCA1 und BRCA2 sind bereits seit langem als Brustkrebs-Gene bekannt, allerdings sind sie nur für eine kleine Zahl der Erkrankungen verantwortlich.

Aus diesem Grund suchten die Wissenschafter nach weiteren genetischen Veränderungen, die zur Entstehung von Brustkrebs beitragen können. Sie untersuchten 718 Familien, in denen Fälle aufgetreten waren, die nicht auf die Gene BRCA1 und 2 zurückzuführen sind.
...
Patentiertes BRCA1
Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass auf das Gen BRCA1 ein Patent vom Europäischen Patentamt erteilt wurde. Dieses und andere "Bio-Patente" sind heftig umstritten.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
...
... und eine "neues" Gen: CHEK2
Die Forscher entdeckten, dass bei den untersuchten Personen eine Mutation in einem CHEK2 genannten Gen auftrat - deutlich häufiger als bei einer gesunden Kontrollgruppe. Diese Veränderung der Erbanlage führt dazu, das Frauen ein zweifach, Männer sogar ein zehnfach höheres Risiko haben.

Bei Personen, die bereits eine Mutation in einem der beiden schon vorher bekannten Gene (BRCA1/2) haben, erhöhte sich das Risiko hingegen nicht weiter. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass das CHEK2-Gen auf dem selben Weg Krebs hervorruft wie BRCA 1 oder 2. Ist dieser Pfad einmal unterbrochen, wirkt sich eine weitere Mutation nicht mehr aus.
Spielt bei der Zellteilung wichtige Rolle
Das Protein, das von dem CHEK2-Gen gebildet wird, spielt bei der Zellteilung eine bedeutende Rolle. Immer dann, wenn die Erbsubstanz DNA (Desoxyribonukleinsäure) geschädigt wird, stoppt das Protein die Zellteilung, damit der Schaden repariert werden kann.

So wird verhindert, das Defekte an die Tochterzellen weitergegeben werden. Durch die Mutation im Gen entsteht ein funktionsunfähiges Protein. Schäden in der DNA werden nicht mehr repariert. Auf diese Weg kann Krebs entstehen.
->   Nature Genetics
->   Mehr über Brustkrebs in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit .  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010