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The Human Body - Faszination Mensch  
  Ein Knochenskelett reckt sich auf der gigantischen Imax-Leinwand, ein Herz schlägt in Riesendimensionen, Blut fließt durch zentimeterdicke Kapillaren. Seit Freitag können Besucher des neuen Imax-Kinos in Wien eine Reise erleben, die unter die Haut geht.  
Die Dokumentation "The Human Body -Faszination Mensch" zeigt ungewöhnliche Einblicke.in den menschlichen Organismus und enthüllt biologische Prozesse, die sonst im Verborgenen ablaufen.
->   The Human Body
Beeindruckende Bilder der "Maschine Mensch"
Der Film bietet mehr als beeindruckende Bilder von der "Maschine Mensch". Er führt das Wunder des Lebens wissenschaftlich korrekt und in seiner ganzen Emotionalität vor: von der Zeugung, über die Schwangerschaft und Geburt, Kindheit, Jugend bis ins Alter.
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Maschine Mensch
Der menschliche Körper besteht zu 65 Prozent aus Wasser, zu 22 Prozent aus Kohlenstoff und aus Spuren von Gold, Arsen und Eisen. In einem einzigen Tag wachsen mehr als 35 Meter Haare. Jeden Tag verliert und ersetzt der menschliche Körper 200 Milliarden rote Blutzellen. Ein rotes Blutkörperchen reist über 150 Kilometer durch das insgesamt fast 100.000 Kilometer lange Netzwerk der Venen, Arterien und Kapillaren.

Das menschliche Gehirn ist der größte Energie-Verbraucher. Etwa ein Fünftel der durch Essen und Trinken hergestellten Energie wird für die Leistung des Gehirns aufgewendet, das mit Höchstgeschwindigkeit arbeitet: Die Nervenimpulse rasen mit mehr als 400 Stundenkilometern durch den Körper.
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Making of "The Human Body"
Mit einer achtzig Kilogramm schweren Imax-Kamera und speziell entwickelten Techniken filmte ein Experten-Team von BBC und Discovery-Channel drei Jahre lang den ganz normalen Alltag einer typischen britischen Familie - in völlig neuen Dimensionen.

Der Zuseher begleitet die Kinder Luke und Zannah und Onkel Buster und Tante Heather durch einen Tag. Die besondere Herausforderung war, den Mikrobereich des menschlichen Körpers auf das Imax-Großformat zu bannen.

So war beispielsweise für Nahaufnahmen des Körpers eine große Beleuchtung notwendig. Die Lampen geben dabei nicht nur große Hitze, sondern auch UV-Licht ab, das die Haut schädigen kann. Daher entwickelten die Kameraleute wassergefüllte Mini-Aquarien, die die Lampen kühlten und das Licht filterten.
Ungewöhnliche Perspektiven
Luke radelt zur Schule - gefilmt von einer hochauflösende Thermokamera, eine Technik vom britischen Militär. Es entstehen eindrucksvolle Wärmebilder vom Körper des Kindes, gelb und weiß leuchten die wärmsten Körperteile auf. Dann zeigt der Film Luke und seine Umgebung, gesehen durch das Auge einer Röntgenkamera. Dieses bildgebende Verfahren macht den Körper transparent.

Am besten zeigen die Röntgenstrahlen die Knochen und das Zusammenspiel der Muskeln. Für das Radfahren muss Luke mehr als dreihundert Muskeln und nahezu jeden Knochen seines Körpers koordinieren. Man sieht, wie das Herz Blut durch die Arterien und Venen pumpt. Und sogar, was mit Essen und Trinken passiert.
Neue Endoskoptechnik
Mit Hilfe von speziell entwickelten besonders lichtstarken Endoskopkameras enthüllen die Imax-Experten den Weg der Nahrung in den menschlichen Körper. Das Hirn steuert die Muskeln der Speiseröhre, die das Essen fünf Zentimeter pro Sekunde weiter transportieren, bevor es in den Magen gelangt.

Magensäfte zersetzen die Speisen zu Ingredienzien, die leicht aufgenommen werden können. Die Leber produziert Galle, die hilft, Fettsäuren aufzuspalten. Der Körper nimmt über die Schleimhaut in Magen und Darm die Nahrungsstoffe auf und erzeugt die Energie, die er für sein Funktionieren benötigt.
Filmtricks
Auf der riesigen Imax-Leinwand erscheinen selbst winzigste Blutkörperchen gestochen scharf und riesengroß. Der Trick sind spezielle Aufnahme-Techniken und Modell von Organen. So ist um Beispiel die "Film-Arterie" ein Gummischlauch, die Blutzellen sind aus Wachs geformt.

Auch wenn Computer-Animationen Details ergänzen, die sich nicht auf Film bannen lassen: Die Imax-Experten haben darauf geachtet, dass die Reise in das Innere auch medizinisch korrekt erscheint.
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Das neue Imax
In nur zehn Monaten Bauzeit entstand ein eiförmige Gebäude als perfekte Umhüllung für modernes Erlebniskino. Auf der größten Kino-Leinwand Europas - 21 mal 29 Meter groß, sieben Stockwerke hoch, und mit sechshundert Quadratmetern so groß wie drei Tennisplätze - erlebt das Publikum eine Reise in den menschlichen Körper wie noch nie zuvor. "Faszination Mensch" ist ein 2D-Film. Im neuen Imax werden auch 3D-Filme nach der neuesten Technologie präsentiert. Der Zuseher fühlt sich mittendrin im Geschehen, die Bilder und Objekte erscheinen zum Greifen nah.
->   Imax
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Die Imax-Filmtechnik
Das Herausragende an der Imax-Filmtechnik ist das siebzig Millimeter Großformat, zehnmal größer als herkömmliche Kinofilme. Fünfmal so groß wie ein normales Kinovorführgerät ist auch der tonnenschwere Projektor.

Zwei 15.000 Watt Xenon-Hochdruckdampflampen mit einem Druck von zweihundert Bar - das hundertfache eines Autoreifens - sorgen für ein scharfes, klares Bild. Die Lichtkraft des Projektors ist so stark, dass man sie vom Mond aus sehen könnte.

Die Lampen müssen wassergekühlt werden, und zwei große Trafos wandeln Wechselstrom in Gleichstrom um. Im Projektor wird jedes einzelne Bild des Films in einem Vakuum mit Druckluft an die Linse angesaugt, um ein Bildzittern zu vermeiden. Gleichzeitig wird der Film ständig gereinigt. Das Ergebnis ist beeindruckend.

Sylvia Unterdorfer, Modern Times
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Mehr zu diesem Thema in:
Modern Times, Freitag, 22.35 Uhr, ORF 2
->   Modern Times
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01.01.2010