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Klärschlamm in Österreich unbrauchbar?  
  In Deutschland sorgt eine aktuelle Studie über die Verwendung von Klärschlamm als Düngemittel für Aufregung. Auch in Österreich ist die Situation nicht eindeutig geklärt.  
Düngemittel Klärschlamm - ungefährlich?
In Kläranlagen anfallender Schlamm muss entsorgt werden - das Material, das reich an organischer Substanz ist, eignet sich gut als Dünger für die Landwirtschaft. Etwa ein Viertel des gesamten in Österreich anfallenden Klärschlamms wird als Dünger verwendet.

Gefährlich wird diese Verwendung allerdings, wenn sich im Klärschlamm zu große Mengen auch giftig wirksamer Stoffe finden. In Österreich wird zwar der Schwermetallgehalt des Klärschlamms getestet - nicht untersucht allerdings werden Substanzen wie Antibiotika, andere Medikamentenrückstände, Hormone oder auch manche Krankheitserreger.

Zum Großteil gibt es dafür auch noch gar keine Testsysteme. Diese Substanzen können aber teilweise sowohl dem Boden als auch den darauf wachsenden Pflanzen schaden.
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Gesetzliche Untersuchungen
In den meisten Bundesländern gibt es gesetzliche Regelungen, die Grenzwerte für den Schwermetallgehalt in Klärschlamm und Boden festlegen und außerdem bestimmen, wie viel Klärschlamm überhaupt auf die Felder kommen darf. In Niederösterreich und der Steiermark muss außerdem die Qualität des Bodens, auf den der Klärschlamm kommen soll, speziell berücksichtigt werden.
->   Bestimmungen in Österreich (unter Umweltsituation - Boden - Gesetzliche Regelungen)
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Alternative: Verbrennung
Als Alternative für die Entsorgung des Klärschlamms kommt die Verbrennung in Frage. Auch diese ist aber nicht immer ökologisch vertretbar ist, sagt Sigrid Schwarz von der Abteilung für terrestrische Ökologie des Umweltbundesamtes in Wien.

Schließlich müsste für eine sachgerechte Verbrennung der schwere, nasse Klärschlamm meist weit transportiert und dann unter hohem Energieaufwand verbrannt werden.
Wünschenswerte Änderungen
Das Umweltbundesamt in Wien empfiehlt daher erstens eine österreichweit einheitliche Regelung bei der Bestimmung von Grenzwerten im Klärschlamm.

Außerdem sollte mehr darauf geachtet werden, dass möglichst wenig belastende Substanzen überhaupt in den Klärschlamm geraten. Zum Beispiel könnte dafür gesorgt werden, dass die Zufuhrströme in die Kläranlagen - also Straßenkanalisation, Haushalts- und Industrieabwässer - stärker getrennt und vorbehandelt werden.
Mehr dazu auf science.orf.at
->   Klärschlamm: Die wahre Bio-Bombe
->   Klärschlammentsorgung in Österreich
->   Umweltbundesamt
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->   Klärschlamm: Die nächste Agrarkrise?
 
 
 
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01.01.2010