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Leibniz-Ausstellung ehrt Universalgelehrten  
  Der Philosoph, Mathematiker und Erfinder Gottfried Wilhelm Leibniz galt als einer der letzten Universalgelehrten. Eine Ausstellung in Wien geht seinem Werk und Leben nach, das ihn drei Jahr lang auch nach Österreich führte.  
"Beste aller möglichen Welten" in Wien?
Ob Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) seine "beste aller möglichen Welten" auch im Wien der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert gefunden hat, weiß man nicht - jedenfalls hat er die Stadt mehrere Male besucht und sich insgesamt fast drei Jahre hier aufgehalten.

1712 wurde er zum pensionierten Reichhofsrat ernannt, ein Jahr später äußerte Leibniz gegenüber Kaiser Karl VI. erstmals die Pläne zur Gründung einer Sozietät der Wissenschaften in Wien.

"Es dauerte bis 1847, also 134 Jahre, bis zur Gründung der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Das soll in unserem schönen Land vorkommen", erklärte Herbert Mang, Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), in deren Aula vom 10. Juli bis zum 4. 10. die Ausstellung "Gottfried Wilhelm Leibniz. Philosoph - Mathematiker - Physiker - Techniker" zu sehen ist.
->   Mehr über Leibniz (Projekt Gutenberg)
15 Modelle von Erfindungen des Universalgenies
Bild: APA
Teilansicht einer sog. "Vier - Spezies "-
Rechenmaschine von G.W.
Leibniz , deren Original 1693 gebaut wurde.
Gezeigt werden 15 funktionstüchtige, möglichst originalgetreue Nachbauten und Modelle zu bedeutenden Erfindungen in den Bereichen Mathematik, Physik und Technik des letzten deutschen Universalgelehrten, als der Leibniz gilt.

Dazu gehören dezimale und duale Rechenmaschinen wie die berühmte "4-Spezies-Rechenmaschine" und ein vom Ausstellungspublikum betätigbares Spielmodell der "Machina arithmetica dyadicae", die von Leibniz weiterentwickelte Rechenmethoden im Dualsystem (heute in der Computerwelt als Binärsystem von unschätzbarer Bedeutung) anschaulich macht.

Aber der höchst optimistische Friedensstifter und religiös motivierte Weltverbesserer Leibniz erfand auch Methoden zum Wohle der Menschen, darunter Ideen zur Erleichterung des Bergbaus, die in mehreren Modellen zu sehen sind.
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Die Ausstellung
"Gottfried Wilhelm Leibniz. Philosoph - Mathematiker - Physiker - Techniker", 10. 7. bis 4. 10. Aula der Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW), 1., Ignaz Seipel-Platz 2.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10 bis 18 Uhr, Mi bis 20 Uhr. Freier Eintritt. Begleitbuch in deutscher und englischer Sprache, Hg. Von Karl Popp und Erwin Stein, Schlütersche/Universität Hannover 2000.
Führungen und Infos zur Ausstellung: (01) 515 811991
->   ÖAW
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Erstausgabe der "Essais de Theodicee"
Unter den gezeigten Dokumenten zu Leibniz' Philosophie, aus der insbesondere die Monadenlehre und die um das Kommunikationsproblem der Monaden gebaute Idee der "prästabilierten Harmonie" zu nennen sind, findet sich als Leihgabe der Österreichischen Nationalbibliothek die Erstausgabe der "Essais de Theodicee" (1710).
Leben und Zeit
Bild: APA
Büste von Gottfried Wilhelm Leibniz
Sein Leben, seine Zeit und heutige Bezüge - Leibniz steht am Anfangspunkt des technisch-wissenschaftlichen Zeitalters - wird auf 30 deutschen und englischen Bild- und Texttafeln erläutert.

Ebenso zu sehen ist eine Kopie der Leibnizbüste von Johann Gottfried Schmidt (um 1788) und ein großer Papierstapel, der Leibniz gewaltigen, immer noch nicht vollständig ausgewerteten schriftlichen Nachlass von etwa 60.000 Schriften und Briefen mit mehr als 200.000 Seiten symbolisiert.

Die von den Professoren Erwin Stein und Karl Popp (Universität Hannover) erarbeitete "Schau zum Anfassen und Verstehen" wurde 1990 erstmals gezeigt und anlässlich der Expo 2000 in Hannover für ein breites Publikum verständlich gemacht und erweitert.
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01.01.2010