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Neue Antinori-Technik: Verschmelzen statt Klonen  
  Der umstrittene italienische Fortpflanzungsspezialist Severino Antinori hat am Freitag die bevorstehende Geburt eines ersten "genetisch reprogrammierten Babys" angekündigt. Das Kind sei Teil eines Großprojekts.  
Antinori dementierte zugleich einen Zeitungsbericht, wonach es sich um einen Klon handeln könnte. Das Kind werde im Dezember außerhalb Italiens zur Welt kommen, sagte Antinori der Nachrichtenagentur ADN-Kronos. Es enthalte Erbmaterial beider Eltern.
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Antinori: "Teil eines Großprojektes"
"Die Geburt ist Teil eines Projekts, an dem 30 bis 40 Personen beteiligt sind. Ich bin lediglich einer der wissenschaftlichen Koordinatoren", betonte Antinori. Im Rahmen der Studie sollten 20 derartige Kinder zur Welt gebracht und eingehend untersucht werden, fügte er hinzu. Mehr als 1.000 Menschen hätten sich bereit erklärt, an dem Projekt zur "genetischen Reprogrammierung" teilzunehmen.
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Erbmaterial von beiden Elternteilen
"Ich habe 18 geklonte Embryonen verpflanzt und dabei ist es zu einer Schwangerschaft gekommen" war Antinori zuvor von der französischen Tageszeitung "Liberation" (Freitagausgabe) zitiert worden.

Antinori entgegnete, dass die Embryonen nicht durch Klontechnik, sondern durch die Verschmelzung je einer Zelle der Mutter und des Vaters entstanden seien. Damit werde das Kind Erbmaterial von beiden Elternteilen haben. Genauere Informationen zu dem Verfahren gab es zunächst nicht.
"Möglichkeit für sterile Männer"
Antinori, Leiter einer privaten Fortpflanzungsklinik in Rom, hatte im Mai behauptet, es gebe weltweit mindestens drei Klon-Schwangerschaften. Für Antinori sind Klon-Babys eine Möglichkeit für sterile Männer, trotzdem Kinder zu bekommen.

Weltweit gebe es 120 Millionen unfruchtbare Männer. "Mit welchem Recht soll man unfruchtbaren Männern verbieten, Kinder zu bekommen, wenn die Wissenschaft es möglich macht?", sagte er.

Die Ankündigungen Antinoris und seines amerikanischen Kollegen Panos Zavos, Menschen zu klonen, waren weltweit auf scharfe Proteste gestoßen.
->   Mehr Artikel zu Severino Antinori in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010