News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Meteoriteneinschlag vor 3,47 Milliarden Jahren  
  Der älteste bekannte Meteoriteneinschlag hat einer neuen Studie zufolge vor 3,47 Milliarden Jahren die junge Erde verwüstet - ähnlich dem Einschlag, der später zum Aussterben der Dinosaurier geführt haben soll.  
Nachweise für den Zeitpunkt dieses ersten Meteoriteneinschlages stellen US-Geologen um Gary Byerly von der Staatlichen Universität Louisianas und Donald Lowe von der Stanford Universität in Palo Alto (Kalifornien) im Wissenschaftsjournal "Science" vom Freitag vor.
Ursache für Entstehung der tektonischen Platten?
Der etwa 20 Kilometer große Himmelskörper erzeugte demnach gigantische Flutwellen und riss möglicherweise jene Spalten, die die Erdoberfläche in tektonische Platten zerlegte. Das Ereignis gleicht dem - viel späteren - Einschlag, der vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier ausgelöscht haben soll.
Gesteinsablagerungen als Hinweis
Das Team stützt seine These auf Ablagerungen so genannter Sphärulen sowie von Chrom und Iridium teilweise außerirdischen Ursprungs in südafrikanischem und australischem Gestein.

Sphärulen sind winzige Tröpfchen von geschmolzenem Stein, die beim Aufschlag eines Meteoriten in die Atmosphäre aufsteigen und anschließend wieder auf die Erde regnen.

Weitere Gewissheit gab ihnen die Altersbestimmung von Zirkon aus dem uralten Gestein. Zirkon ist eines der haltbarsten Minerale in der Natur, das in diesem Fall ein Alter von 3,47 Milliarden Jahren verriet, plus oder minus zwei Millionen Jahre.
...
Damalige Bewohner: Lediglich Bakterien
Nach Beschreibung der Forscher war die Erde zur Zeit des ersten Meteoriteneinschlag gerade eine Milliarde Jahre jung und lediglich von Bakterien bewohnt. Auf deren Entwicklung habe das gewaltige Ereignis kaum Einfluss gehabt, jedenfalls nicht annähernd so viel wie der Treffer vor 65 Millionen Jahren auf das Schicksal der Dinosaurier.

Diese "kosmische Katastrophe" - ein Asteroideneinschlag nahe der mexikanischen Halbinsel Yucatan vor rund 65 Millionen Jahren - gilt seit längerem als "Todesstoß" für die Dinosaurier. Einer Theorie von US-Geologen zufolge könnte ein ähnliches Ereignis ihnen viele Millionen Jahre zuvor auch zum Aufstieg verholfen haben, wie die Wissenschaftler im Mai - ebenfalls in "Science" - berichteten.
->   Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at
...
Erde damals überwiegend von Wasser bedeckt
Nach bisheriger Kenntnis war die Erde vor etwa 3,5 Milliarden Jahren überwiegend von Wasser bedeckt, ergänzt Lowe. "Es gab wahrscheinlich noch keine großen kontinentalen Blöcke, wohl aber Mikrokontinente - ganz kleine Flecken kontinentaler Kruste".

Der Stanford-Forscher glaubt, dass es damals noch unerträglich heiß war auf der Erde. Die Durchschnittstemperatur dürfte bei 85 Grad Celsius gelegen haben, schätzt er. Ob der Meteoriteneinschlag zu einer Veränderung des damaligen Klimas beitrug, lässt sich aus seiner Sicht bisher jedoch noch nicht sagen.
->   "Science"
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010