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Verschollenes Neandertaler-Skelett wiederentdeckt  
  Das verschollene Skelett eines Neandertaler-Babys haben Forscher nun in einem Museum wiederentdeckt. Der nach seinem Fundort "Le Moustier 2" genannte Säugling zählt zu den vollständigsten Neandertaler-Skeletten überhaupt.  
Ihm fehlen lediglich die Schulterblätter und das Schambein, berichtet der Anthropologe Bruno Maureille von der Universität Bordeaux im britischen Fachmagazin "Nature" vom Donnerstag.
Neue Einsichten in Verwandtschaft zum Menschen
Seiner Einschätzung zufolge wird die Wiederentdeckung neue Einsichten in die Verwandtschaft des modernen Menschen zum Neandertaler liefern. Das Alter des Skeletts wird auf rund 40.000 Jahre geschätzt.
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DNA-Analysen belegen keine direkte Verwandtschaft
DNA-Analysen belegen keine direkte Verwandtschaft zwischen Homo sapiens und Neandertaler. Der Homo neanderthalensis war wie der Homo sapiens eine Art (Spezies) der Gattung Mensch (Homo), die untereinander offenbar nicht fortpflanzungsfähig waren. Auch die virtuelle Rekonstruktion der Schädel von Neandertalern zeigt, dass es sich beim Homo neanderthalensis und Homo sapiens nicht um nahe Verwandte handelt.

Der Neandertaler entwickelte sich vor 550.000 bis 620.000 Jahren aus dem Homo Erectus. Vor etwa 30.000 Jahren starb der robust-muskulöse Altmensch mit der fliehenden Stirn aus - ob durch eine Epidemie oder die Dominanz des fortschrittlicheren Homo Sapiens bleibt unklar.
->   Mehr dazu in science.ORF.at
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Die Geschichte von Fund, Verlust - und Wiederentdeckung
Die Überreste des mit etwa vier Monaten gestorbenen Babys waren 1914 bei Le Moustier in der Dordogne ausgegraben worden. Einige Zeit später verschwand der Fund.

Vor sechs Jahren wurden bei einer Bestandsaufnahme im Musee National de Prehistoire im südfranzösischen Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil Teile eines Baby-Skeletts entdeckt, die teils noch in Sediment eingeschlossen waren.

In einer anderen Sammlung fanden sich später die fälschlich einem weiteren Fund zugeschriebenen Oberschenkel- und Oberarmknochen eines Säuglings.

Eine sorgfältige Reinigung und Restaurierung der Knochen sowie die Analyse unter anderem der Anatomie und der Mineralien in den anhaftenden Sedimenten bestätigte nun Maureille zufolge, dass es sich um "Le Moustier 2" handelt.
->   "Nature"
->   Mehr Artikel zu den Neandertalern in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010