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Bestrahltes Obst und Gemüse bewahren Inhaltsstoffe  
  Wer seine tägliche Ration an Vitaminen und Flavonoiden über bestrahltes Obst und Gemüse deckt, dem kann gesagt sein: Laut den jüngsten Ergebnissen einer vom Wissenschaftsfonds (FWF) unterstützten Forschungsstudie von Wiener Chemikern wird deren Qualität durch die Strahlenbehandlung nicht beeinträchtigt.  
Seit einigen Jahren wird die Bestrahlung bei Lebensmitteln zur Zerstörung schädlicher Bakterien und zur Konservierung von Lebensmitteln eingesetzt. Bei fett- und eiweißhältigen Lebensmitteln sind chemische Veränderungen auf Grund von Strahlen bereits bekannt.
Chemiker suchten nach "Strahlungsindikatoren"
Sonja Solar vom Institut für Theoretische Chemie und Molekulare Strukturbiologie und ihr Kollege Gerhard Sontag vom Institut für Analytische Chemie haben sich nun auf stark wasserhältige Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse konzentriert:

Anhand von frisch geernteten Erdbeeren und Tomaten haben die Forscher diese auf strahlungsinduzierte, chemische Veränderungen analysiert und nach möglichen Strahlungsindikatoren gesucht.
Ist die Qualität beeinträchtigt?
"Wir haben uns dabei auf phenolische Inhaltsstoffe, beispielsweise Flavonoide, konzentriert", erläutert Solar das vom Wissenschaftsfonds (FWF) geförderte Projekt.

"Sie zählen zu den so genannten bioaktiven Substanzen, die sich unter anderem durch ihre Wirkung als Radikalfänger und Krebshemmer auszeichnen. Eine Zerstörung dieser Substanzen durch Bestrahlung würde die Qualität der Lebensmittel beeinträchtigen."
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Flavonoide: Sekundäre Pflanzenstoffe
Flavonoide gehören zur Obergruppe der sekundären Pflanzenstoffe, also jene Stoffe, denen ursprünglich keine Bedeutung für den Nährwert einer Pflanze zugesprochen wurde. Sie kommen besonders in den Randschichten nahezu aller Obst- und Gemüsearten sowie in Getreide vor und sind für die bunte Farbe verantwortlich. Während man zunächst dachte, Flavonoide würden nur die farblichen Eigenschaften bestimmen, haben neuere Forschungen ergeben, dass sie auch - zumeist positive - Wirkungen auf den menschlichen Körper haben können.
->   Mehr zur Wirkung der Flavonoide in science.ORF.at
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Großteil der Substanzen nicht beeinflusst
Gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen Friederike Breitfellner, Michaela Schindler und Karin Ledolter haben die Wissenschaftler nachgewiesen, dass der Großteil der untersuchten Substanzen durch die Bestrahlung nicht beeinflusst wird.
->   sterreich.ORF.at: Die Tücken des bestrahlten Gemüses
Nicht identifizierter "Strahlenmarker" entdeckt
Das Team konnte allerdings einen "Strahlenmarker" ausmachen: Eine Substanz, die in allen unbestrahlten Proben nur in sehr kleiner Menge vorhanden ist, nimmt deutlich und linear mit der Strahlendosis zu.

Noch konnten die Forscher die Substanz auf Grund ihrer geringen Konzentration nicht identifizieren - weitere Analysen sollen darüber Aufschluss geben.

Eva-Maria Gruber, Universum Magazin
->   Institut für Theoretische Chemie und Molekulare Strukturbiologie
->   Institut für Analytische Chemie
->   Wissenschaftsfonds (FWF)
->   Universum Magazin
 
 
 
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01.01.2010