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Gen gegen nicht vererbten Brustkrebs entdeckt  
  US-Forscher haben ein Gen entdeckt, das Brustkrebs-Zellen zerstören oder ihr Wachstum stoppen kann. Die Entdeckung soll neue Erkenntnisse zu Ursache und Therapie von nicht vererbtem Brustkrebs liefern.  
Laut der am Montag in Auszügen vorab veröffentlichten Studie war bei 60 Prozent der untersuchten Patientinnen dieses Gen nicht vorhanden oder inaktiv. Von den Forschern auf den Namen DBC2 getauft, gehört es zu jener Gen-Gruppe, die bei der Unterdrückung von Tumoren eine Rolle spielt.
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Brustkrebs: Häufigste Krebserkrankung bei Frauen
Brustkrebs ist die häufigste Form einer Krebserkrankung bei Frauen: Schätzungsweise 400.000 Frauen rund um den Globus sterben jährlich an Brustkrebs, 800.000 neue Fälle der Krankheit werden pro Jahr registriert. In Österreich erkranken jedes Jahr rund 5.000 Frauen an so genannten bösartigen Mammakarzinomen - mit steigender Tendenz. Diese Zunahme, insbesondere bei jüngeren Patientinnen, entspricht laut Expertenangaben dem internationalen Trend. Die heimische Sterblichkeitsrate ist mit etwas über 1.600 Fällen jährlich in etwa gleich geblieben.
->   Medizinische Informationen zu Brustkrebs
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Gen zerstört Krebszellen oder stoppt Wachstum
Die Wissenschaftler vom Cold Spring Harbor Laboratory im US-Bundesstaat New York sowie von der Universität des US-Bundesstaats Washington konnten den Angaben zufolge nachweisen, dass das Tumorsupressor-Gen DBC2 Krebszellen zerstören oder ihr Wachstum stoppen kann.

Mutationen an dem Gen ließen sich demnach auch bei Lungenkrebs-Patienten nachweisen. Die Studie soll ausführlicher am 15. Oktober in der nächsten Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Science" veröffentlicht werden.

Der Forschergruppe vom Cold Spring Harbor Laboratory gelang 1997 bereits die Entdeckung eines anderen der - wenigen - Tumorsupressorgene, die mit sporadisch auftretendem Krebs in Zusammenhang gebracht werden können. Ihre Kollegen von der University of Washington identifizierten 1990 das erste "Brustkrebs-Gen" BRCA1.
Nur bei fünf bis 10 Prozent genetische Prädisposition
Tatsächlich gilt die Mehrzahl aller Mammakarzinomerkrankungen als nicht familiär vererbt, sie treten sporadisch auf. Bei lediglich fünf bis zehn Prozent aller Fälle liegt nach Angaben von Experten der Erkrankung eine genetische Prädisposition zugrunde.

So sind unter anderem die Gene BRCA1 und BRCA2 bereits seit längerer Zeit als "Brustkrebs-Gene" bekannt, Tomorsupressor-Gene dagegen, die mit nicht vererbten Krebserkrankungen in Verbindung gebracht werden können, sind wenige bekannt.
->   Cold Spring Harbor Laboratory
->   Sämtliche Artikel zum Thema Brustkrebs in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010