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Gentech-Lebensmittel: Keine EU-Kennzeichnung  
  Eine strenge EU-weite Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln lässt weiter auf sich warten. Die Agrarminister der Union konnten sich am Montag nicht auf entsprechende Grenzwerte einigen.  
Wie aus aus diplomatischen Kreisen in Luxemburg bekannt wurde, besteht weiterhin Dissens über einen Grenzwert für die "zufällige oder technisch unvermeidbare Verunreinigung von Nahrungsmitteln mit gentechnisch veränderten Organismen" (GVO).
Ein Prozent "Verunreinigung" ...
Nach einem Vorschlag der EU-Kommissions sollte dieser Grenzwert ein Prozent betragen. Begründet wurde dies damit, dass solche Verunreinigungen bei Anbau, Ernte, Transport und Verarbeitung nicht vermeidbar seien.

Nach Ansicht von Umweltschutzverbänden müssen hingegen die Erzeuger von Gentech-Pflanzen zur Trennung ihrer Ernten und Produkte verpflichtet werden, damit es zu solchen Verunreinigungen gar nicht kommen kann.
... oder ein halbes?
Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich wollen sich nicht mit dem von der EU-Kommission vorgeschlagenen Wert von einem Prozent als Höchstmaß für die Verunreinigung mit GVO zufrieden geben.

Für diese Länder stehe bei der Festlegung des Schwellenwertes im Vordergrund, den Verbraucher bestmöglich zu informieren. Daher sei dieser Wert möglichst niedrig anzusetzen. Das Europäische Parlament hatte im Juli für einen Grenzwert von 0,5 Prozent votiert.
->   Mehr dazu in: Grenzwert für Gentech-Lebensmittel
Molterer für Gentechnik-Moratorium
Landwirtschaftsminister Wilhelm Molterer (ÖVP) will das geltende Moratorium für gentechnisch veränderte Produkte verlängert sehen, bis eine "zufriedenstellende Rechtsgrundlage" in der EU für die Zulassung gentechnisch veränderter Organismen (GMO) beschlossen ist, will.

Ein solches politisches Moratorium gelte derzeit außer in Österreich in Frankreich, Belgien, Luxemburg, Italien, Griechenland und Dänemark, sagte der Minister am Montag am Rande des EU-Agrarrates in Luxemburg zu Journalisten.
Neuzulassung ausgesetzt
Auch die EU-Kommission habe "hohes Interesse" an einer gemeinschaftlich einheitlichen Vorgangsweise, sagte Molterer. Allerdings seien nicht alle Staaten dieser Auffassung, räumte er ein. Die EU-Kommission hat vorerst die Neuzulassung gentechnisch veränderter Produkte ausgesetzt.
->   Genfood.at
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
->   Grüne Gentechnik vs. Biolandbau
->   Ist die grüne Gentechnik wirklich grün?
 
 
 
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01.01.2010