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Lebensrettend: Sicherheit am Arbeitsplatz  
  Erste Hilfe kann auch am Arbeitsplatz Leben retten - etwa durch den Einsatz von Defibrillatoren. Darauf macht die "Europäische Woche für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz" aufmerksam.  
Ein Beispiel: Pro Jahr erleiden 10.000 Menschen in Österreich einen Kreislaufstillstand, meist durch Kammerflimmern. 1.000 kann geholfen werden. Durch Defibrillatoren für Laien (z.B. in Firmengebäuden) könnten mehr Menschen überleben, meinen Betriebsärzte und das Rote Kreuz.
Tödliches Herzkammerflimmern
Jeder zweite Erwerbstätige, der einen plötzlichen Herztod erleidet, stirbt am Arbeitsplatz. Die Ursache ist meist ein Herzkammerflimmern, der Kreislauf steht praktisch still. Ohne Elektroschocks sinkt die Wiederbelebungschance pro Minute um bis zu zehn Prozent.
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Stichwort: Kammerflimmern
Kammerflimmern ist laut Rotem Kreuz das unkoordinierte "Zucken" der einzelnen Muskelfasern des Herzen - ein Stopp der Blutzirkulation ist die Folge. Durch einen Energieimpuls, der von einem Defibrillator kommt und über Elektroden abgegeben wird, kann der "normale" Herzrhythmus wieder hergestellt werden.
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Elektroschock durch Laien
Mit einem Frühdefibrillator können Ersthelfer - zum Beispiel Arbeitskollegen - Elektroschocks geben und müssen damit nicht auf den Notarzt warten. Denn dann kann es dafür bereits zu spät sein. Einige Großunternehmen, zum Beispiel der ORF, haben Defibrillatoren angeschafft, die auch Laien bedienen können.

Das Gerät stellt selbständig fest, ob ein Elektroschock durchgeführt werden muss, erklärt Karl Böhm, Betriebsarzt des ORF: "Das Gerät ist - mit höchster Sicherheit - in der Lage, das Kammerflimmern zu erkennen. Das Gerät zeigt an, ob eine Schockauslösung erforderlich ist bzw. möglich ist." (Denn nur Kammerflimmern kann mittels Elektroschock behandelt werden!)
Erste Hilfe auf Kommando
Das Gerät ist so groß wie ein Kassettenrekorder und gibt dem Ersthelfer sprachgesteuert Anweisungen: zum Beispiel "Patienten nicht berühren", "Schock auslösen" oder "Wenn kein Puls, dann Wiederbelebung starten".
Erste-Hilfe unersetzlich
Die Defibrillation ist kein Ersatz für die Herz-Lungen-Wiederbelebung, sondern eine Ergänzung, so der Betriebsarzt Karl Böhm.
Rotes Kreuz fordert mehr Defibrillatoren
Laut Rotem Kreuz erleiden pro Jahr 10.000 Menschen in Österreich einen Kreislaufstilstand, meist durch Kammerflimmern. 1000 von ihnen werden gerettet.

3.000 zusätzliche Menschen könnten überleben, heißt es vom Roten Kreuz, wenn Ersthelfer Defibrillatoren zur Verfügung hätten. Experten fordern mehr solche Geräte an öffentlichen Plätzen, Flughäfen, Bahnhöfen oder in Firmen.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
->   Rotes Kreuz
 
 
 
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01.01.2010