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Rothaarige Menschen sind schmerzempfindlicher  
  Rothaarige Menschen sind laut US-Forschern schmerzempfindlicher als jene mit anderen Haarfarben. Sie erhoffen sich von dieser Erkenntnis neue Aufschlüsse über die Wirkungsweise von Betäubungsmitteln.  
20 Prozent mehr Betäubungsmittel
Rothaarige bräuchten rund 20 Prozent mehr Betäubungsmittel als Versuchspersonen mit anderen Haarfarben, um nicht mehr auf Schmerzen zu reagieren, sagte Edwin Liem von der Universität Louisville im US-Bundesstaat Kentucky am Dienstag.

Dies habe eine Studie an Frauen im Alter zwischen 19 und 40 Jahren ergeben. Liem sprach auf einer Tagung der Amerikanischen Anästhesisten-Vereinigung in Orlando (US-Bundesstaat Florida).
Zusammenhang von Zentralnervensystem und Betäubung
Da bekannt sei, dass Rothaarigkeit auf bestimmte Abweichungen des Melanocortinsystems im Zentralnervensystem zurückzuführen sei, biete dies nun die Möglichkeit, das Zentralnervensystem und seine Rolle bei der Betäubung zu beurteilen, sagte Liem. Dabei gehe es etwa um die wesentliche Frage, welche Bereiche des Gehirns Bewusstlosigkeit auslösten.
Schmerzhaftes Experiment
Für die Studie waren die Versuchspersonen mit dem Anästhetikum Desflurane betäubt worden. Dann fügten die Forscher ihnen Schmerz zu und beobachteten die Reflexe an Armen und Beinen. Die rothaarigen Probanden mussten stärker betäubt werden, bis sie nicht mehr reagierten.
 
 
 
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01.01.2010