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Zwiebelschneiden ohne Tränen?  
  Japanische Wissenschaftler haben jenes Enzym entdeckt und isoliert, das uns beim Zwiebelschneiden zu Tränen rührt. Ihre Untersuchungen könnten zu Zwiebeln führen, die kein "Tränengas" mehr verströmen.  
Natürlicher Schutzmechanismus
Mit dem Tränenfaktor wehrt sich die Zwiebel gegen jede Art von Eindringling - ob Insekt oder Koch. Sobald die Schale verletzt wird, regt ein Enzym die Bildung eines aggressiven Abwehrstoffes an - eben jener Dämpfe, die uns die Tränen in die Augen treiben.

Wie die aktuelle Ausgabe von "Nature" berichtet, haben Wissenschaftler der japanischen "House Foods Corporation" das auslösende Enzym nun isoliert und beschrieben. Bis jetzt hatten die Forscher den so genannten "Tränenfaktor" für einen unwichtigen Teil des Zwiebelaromas gehalten.
Durch Gen-Manipulation "tränenfreie" Zwiebel?
Die Entdeckung soll unter anderem zu genetisch veränderten Zwiebeln führen, die den Tränenfaktor nicht mehr produzieren. Zwiebelintensive Gerichte wie Gulasch oder Erdäpfelsalat lassen sich so in Zukunft vielleicht ohne Tränen anrichten.
Küchengewürz mit Vergangenheit ...
Trotz ihrer "unerwünschten Nebenwirkungen" gehört die Zwiebel zu den beliebtesten Küchengewürzen. Aus Asien soll sie über Ägypten und Griechenland zur Zeitenwende zu den Römern gekommen sein. Von dort aus trat sie ihren Weg in die mitteleuropäische Küche an.
... und medizinischem Wert
Abseits der Küche schätzte und schätzt auch die Volksmedizin die Zwiebel: Pharao Cheops soll täglich an die 100.000 Sklaven, die mit dem Bau seiner Pyramide beschäftigt waren, mit Zwiebeln versorgt haben - wohl wegen ihrer antibiotischen Bestandteile. Zudem enthält die Zwiebel viel Vitamin C.

Experimentell nachgewiesen ist, dass Zwiebelinhaltsstoffe die Blutfettwerte senken und die Blutgerinnung hemmen - also Thrombosen vorbeugen.

Franz Zeller, ZIB-Wissenschaft
->   House Foods Corporation
->   Nature
 
 
 
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01.01.2010