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ESA-Satellit "Integral" gestartet  
  Auf der Suche nach Schwarzen Löchern in der Milchstraße ist der ESA-Satellit "Integral" am Donnerstag ins All gestartet. Die russische Proton-Rakete hob am frühen Morgen vom Weltraumbahnhof Baikonur ab.  
330 Millionen Euro
Nach etwa eineinhalb Stunden wurde der Satellit im Weltraum ausgesetzt. Das Forschungsprojekt der Europäischen Weltraumagentur (ESA) kostet rund 330 Millionen Euro.
Elliptische Umlaufbahn
Die Rakete brachte den Satelliten in eine elliptische Umlaufbahn in einer Entfernung zwischen 9.000 und 152.000 Kilometern von der Erde. Für einen Umlauf benötigt der Satellit 72 Stunden. Das europäische Kontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt übernimmt in den kommenden Jahren die Kontrolle von "Integral" (INTErnational Gamma Ray Astrophysics Laboratory).

Es wird unterstützt von mehreren europäischen Firmen und wissenschaftlichen Instituten. Rund 300 Forscher auf der ganzen Welt haben Vorschläge eingereicht, was sie mit Hilfe des Satelliten beobachten wollen.
Suche nach Schwarzen Löchern
Unter anderem soll "Integral" Beweise liefern für ein Schwarzes Loch im der Zentrum der Milchstraße, einen verloschenen Stern, der die Materie in seinem Umfeld ansaugt. Schwarze Löcher lassen sich daran erkennen, dass um sie herum große Wolken Antimaterie entstehen, die hell leuchtende Gamma-Strahlen aussenden. Der Satellit soll mit Hilfe eines Spektrometers solche Energiequellen aufspüren.

Diese Forschung lässt möglicherweise Rückschlüsse auf die Entstehung unserer Welt zu, erklärt Missionsleiter Michael Schmidt.
->   Mehr über Schwarze Löcher
Internationale Zusammenarbeit
Ein Teil der Beobachtungszeit wird Wissenschaftlern aus Russland und den USA zur Verfügung gestellt - als Gegenleistung für ihre technische Beteiligung am Projekt. So stellt Russland die Transportrakete "Proton" zu günstigen Konditionen zur Verfügung.

Die Amerikaner bringen ihre Bodenstation "Goldstone" in Kalifornien für die Daten-Verbindung zu Satelliten ein. Dadurch konnten die Kosten auf rund die Hälfte gedrückt werden.
->   Mehr über das Projekt in science.ORF.at
->   Integral (ESA)
 
 
 
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01.01.2010