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Teenager-Launen aufgrund von "Gehirn-Umbau"  
  An den wechselnden Launen von Teenagern ist laut US-Forschern auch der Umbau von Nervenverbindungen im Gehirn Schuld. Etwa ab dem elften Lebensjahr büßen Kinder demzufolge ihr soziales Gespür stark ein.  
Dies berichtet das britische Magazin "New Scientist" (Nr. 2365, S.16) über eine Studie von Neurologen um Robert McGivern von der San Diego State University.
Neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen
Eine Ursache dafür sei die in diesem Alter einsetzende Neustrukturierung des Gehirns, bei der vor allem im Stirnhirn etliche neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen geknüpft werden. Dabei verlören die Pubertierenden viel von ihrer Fähigkeit, die Gefühle anderer Menschen und soziale Szenarien einzuschätzen, erklärt McGivern.
Unsicherheit und Verwirrung
Die daraus resultierende Unsicherheit und Verwirrung in emotionalen Situationen sei ein Grund dafür, dass Teenager gereizt und launisch reagierten und das Leben häufig als "unfair" empfänden.

Erst mit rund 18 Jahren erreiche das soziale Gespür wieder sein ursprüngliches Niveau, schreiben McGivern und Kollegen in ihrer im Fachjournal "Brain and Cognition" (Bd. 50, S. 173) veröffentlichten Studie.
Tests mit Porträts
Die Hirnforscher hatten fast 300 Zehn- bis 22-Jährigen Porträts von Menschen gezeigt, deren Gesichtsausdruck beurteilt werden sollte. Kinder und Jugendliche in der Pubertät benötigten viel länger für ihre Einschätzung und machten häufiger Fehler.
Nur eine von mehreren Ursachen
Der Umbau des Stirnhirns, in dem unter anderem moralische Erwägungen und impulsives Verhalten kontrolliert würden, sei aber nur eine der Ursachen typischen Teenager-Verhaltens, betont McGivern. Auch der Prozess der Abgrenzung von den Eltern spiele hierbei eine wichtige Rolle.
->   New Scientist
->   Brain and Cognition
 
 
 
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01.01.2010