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Uni-Gesetz: "erste negative Auswirkung"  
  Aus Protest gegen die Einführung des neuen Universitätsgesetzes haben neun Studienkommissions-Vorsitzende der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Uni Innsbruck ihr Amt zurück gelegt.  
Die Rücktritte sind die "erste negative Auswirkung des neuen Gesetzes", erklären die Uni-Bediensteten.

Mit der Einführung des neuen Universitätsgesetzes am 1. Oktober wurde die Mitbestimmung des akademischen Mittelbaus deutlich eingeschränkt.
Professoren und Studenten erklären sich solidarisch
Eine für vergangenen Freitag angesetzte Neuwahl war nicht zu Stande gekommen. Professoren und Studenten hatten sich mit den Mitgliedern des Mittelbaus (Assistenten) solidarisch erklärt und so einen Urnengang verhindert.
Rolle des Mittelbaus neu verankern
"Jetzt wurschteln wir halt noch vor uns hin. Wir hoffen auf eine baldige Gesetzesänderung", erklärt der Dekan, Univ.-Prof. Elmar Kornexl bei dem gemeinsamen Medientermin in der Tiroler Landeshauptstadt.

Univ.-Prof. Wolfgang Hackl, zurückgetretener Studienkommissions-(Stuko)-Vorsitzender des Instituts für deutsche Sprache, brachte die Kritik auf den Punkt: "Das Gesetz gefährdet die Arbeit der Unis."

Da darin die Funktion der Studienkommission nicht mehr angeführt sei, müsse die Rolle des Mittelbaus neu verankert werden. Denn ohne diese Funktion gäbe es in einigen Studienbereichen "große Notstände", streicht Kornexl die "wichtige und wertvolle Arbeit" des Mittelbaus hervor.
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Nachfrist für Neuwahl
Bis nächste Woche wurde eine Nachfrist gesetzt, um eine Wahl herbeizuführen. Sollte auch dieser Termin platzen, müsse schließlich bei einer außerordentlichen Fakultätssitzung eine Entscheidung erwirkt werden, führt Univ.-Prof. Karlheinz Töchterle, Vorsitzender des Fakultätskollegiums an.
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Ersatz fieberhaft gesucht
"Wir werden uns ernsthaft bemühen, Leute zu finden, die sich wählen lassen", verspricht Kornexl. Neben Uni-Professoren sollen zu diesem Kreis auch Personen aus dem Mittelbau zählen.

Seit Beginn des heurigen Wintersemesters werde versucht, die fehlenden Positionen der zurückgetretenen Stuko-Vorsitzenden einstweilen provisorisch zu ersetzen. Um "Notfälle", wie etwa die Anrechnung von Lehrveranstaltungen, kümmere sich momentan der Studiendekan.
Protest darf Uni-Betrieb nicht verzögern
"Ich kann die Enttäuschung und die Frustration des Mittelbaus verstehen", sagt der Rektor, Univ.-Prof. Hans Moser.

Der Protest dürfe aber nicht den Uni-Betrieb verzögern, da die Leidtragenden vor allem die Studenten wären. Moser forderte daher "rasche Bereinigung der schwierigen Situation".
->   Die Uni-Reform in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010