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Neues aus der Welt der Wissenschaft |
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Biologisches "Wunder": Maultier hat gefohlt |
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| | | "Cum Mula peperit" - "Wenn ein Maultier fohlt" nannten schon die alten Römer ein besonders seltenes Ereignis. Was aufgrund ihrer biologischen Ausstattung eigentlich gar nicht passieren kann, hat sich nun in Marokko ereignet. Eine theoretisch reproduktionsunfähige Maultierstute hat ein Fohlen zur Welt gebracht. |
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Das 14 Jahre alte Tier hatte ihr Junges bereits Ende August in der Region Oulmes geboren, 80 Kilometer südlich der alten Stadt Fez. DNA-Tests haben ihre Mutterschaft nun unzweifelhaft bewiesen.
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Unfruchtbare Hybridwesen |
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Maultiere und Maulesel sind Hybridwesen, zumeist gezüchtete Mischungen aus Eseln und Pferden. Sie vereinen die Eigenschaften ihrer Eltern und sind normalerweise unfruchtbar.
Tiermediziner von der Gesellschaft zum Schutz der Tiere Nordafrikas (Spana) haben das marokkanische Maultier - ihre Mutter war ein Pferd, ihr Vater ein Esel - untersucht.
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Chromosomenzahl verhindert Reproduktion
Maultiere oder Maulesel können sich - prinzipiell - nicht fortpflanzen, da ihre Eltern unterschiedliche Chromosomensätze besitzen: Der Esel 62 Chromosomen zu 31 Paaren, das Pferd 64 zu 32 Paaren. Die Hybriden haben demzufolge nur 63 Chromosomen, die Meiose (Zellteilung) kann nicht funktionieren - einige Chromosomen haben keine homologen Partner. Dennoch entwickeln die Tiere geschlechtstypisches Verhalten: Hengste versuchen zu decken, Maultierstuten werden rossig. |
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 Mehr Informationen über Meiose |
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Bluttests als Beweis |
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Die Tests haben nun bewiesen, dass es sich um ein Maultier handelt, welches über genetisches Material sowohl von Pferden als auch von Eseln verfügt, bestätigte der Veterinär Gigi Kay gegenüber BBC Online.
Blutuntersuchungen des Fohlens zeigten demnach, dass sein Vater ein Esel gewesen sein muss. "Es hat eine Kombination von Pferde- und Eselchromosomen durch die Eizelle der Mutter geerbt", so Kay. Genetisch betrachtet, besteht es zu einem Viertel aus Pferd und zu drei Viertel aus Esel.
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Artengrenze: Auch eine Frage der Reproduktionsfähigkeit
Die Art oder Spezies ist die wohl wichtigste Einheit der Biologie: Der Begriff dient der Systematik, Einteilung und Bezeichnung von Lebewesen. Zu Arten zusammengefasst werden Individuen, die sich von anderen Individuengruppen abgrenzen lassen - und zwar durch die Gemeinsamkeit ihrer Gestalt, ihrer Physiologie und ihres Verhaltens. Bei Lebewesen mit zweigeschlechtlicher Fortpflanzung kommt als entscheidendes Kriterium die Fähigkeit hinzu, gemeinsam fruchtbare Nachkommen zu erzeugen. Für sie bedeutet "Art" also auch "potenzielle Fortpflanzungsgemeinschaft" - was bei Mauleseln oder Maultieren prinzipiell nicht der Fall ist. |
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Klassifikation etc. von Pferden, Eseln, Maultieren |
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Skeptische Experten |
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Trotz der Resultate der Blutuntersuchungen bleiben einige Experten skeptisch. John Pycock etwa, ein Spezialist für Pferdereproduktion des britischen Royal College, hält eine derartige Geburt für mehr als "erstaunlich". Eine erfolgreiche Schwangerschaft einer Mauleselstute nach einer Begattung ist seiner Ansicht nach sehr unwahrscheinlich.
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60 Ausnahmefälle seit dem 16. Jahrhundert |
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Laut BBC gibt es seit dem 16. Jahrhundert immerhin 60 dokumentierte Fälle, in denen Maultierstuten gefohlt haben, in den vergangenen 25 Jahren waren es nur zwei - anschauliche Zahlen, die dem Spruch "Cum Mula peperit" Recht geben.
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01.01.2010 |
