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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Die Erde legt sich mehr Bauch zu  
  Die Erde legt sich einen dickeren Bauch zu. Laut einer neuen Studie ist auch das ungewöhnlich schnelle Schmelzen des subpolaren Gletschereises für die "Bauchzunahme" verantwortlich.  
Dass die Erde flacher wird und am Äquator zulegt, hatte das Fachjournal "Science" erstmals schon im August gemeldet - auch science.ORF.at berichtete darüber.

Nach Satelliten-Messungen der Erdanziehungskraft wächst der Bauch unseres Planeten seit 1998. Gleichzeitig wird der Globus immer kürbisförmiger. Als Ursache stand anfangs nur eine Umschichtung großer Wassermassen von den Polen zum Äquator zur Diskussion.
->   Rätselhafte "Gewichtszunahme" der Erde
Jetzt ergänzen Jean Dickey vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena - ebenfalls in "Science" - , dass ein plötzlicher Anstieg subpolarer Gletschereis-Schmelze in 1998 ganz entscheidend zu dem Phänomen beigetragen habe.

"Im Jahr 1998 wurde die höchste bisher verzeichnete Oberflächentemperatur der Erde verzeichnet", heißt es jetzt zur Erläuterung in dem Journal. Die Subpolarzonen liegen im Übergang zwischen den gemäßigten Klimazonen und den Polarzonen.
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Der Artikel in Science:"Recent Earth Oblateness Variations: Unraveling Climate and Postglacial Rebound Effects" (Bd. 298, S. 1975 / kostenpflichtig)
->   Der Artikel in Science
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"Gewichtszunahme" mit El Nino verbunden?
Der zweite wichtige Faktor ist eine Umverteilung des Ozeanwassers. Dies könnte möglicherweise mit dem Klimaphänomen El Nino verbunden sein, das im gesamten 20. Jahrhundert im Winter 1997/98 am stärksten ausgeprägt gewesen sei, hieß es im August in "Science".

Darüber hinaus kämen möglicherweise aber auch unterirdische Umverteilungen im flüssigen äußeren Erdmantel als Ursache in Frage.
Erde ist keine perfekte Kugel
Der "Äquator-Bauch" unseres Planeten ist seit langem bekannt und rührt vor allem von der Erdrotation, deren Fliehkraft die Masse am Äquator nach außen drängt. Die Erde ist daher keine perfekte Kugel.

Nach dem Ende der vergangenen Eiszeit hoben sich aber die von der Eislast befreiten hohen Breiten langsam etwas, was den Äquator-Bauch schrumpfen ließ. 1998 haben sich die Verhältnisse umgedreht: Seitdem wächst der Äquator-Bauch wieder.
->   Jet Propulsion Laboratory
 
 
 
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01.01.2010