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Optische Biopsie der Haut  
  Mit Hilfe eines neu entwickelten optischen Verfahrens können Dermatologen ohne Schnitt und ohne Narbe feststellen, ob ihre Therapie erfolgreich ist. Zusätzlich kann das Ausmaß der Hauterkrankung viel genauer beurteilt werden als bisher.  
Juckreizattacken, Hautentzündungen und eine erhöhte Infektanfälligkeit sind die schmerzlichen Symptome einer Neurodermitis. Jahrelang leiden Patienten an dieser schweren Hautkrankheit und müssen immer wieder neue Therapien über sich ergehen lassen.
Tiefe Einblicke
Ob eine Behandlung wirksam war stellt sich oft erst nach Wochen heraus. Meist brachte erst die Gewebeprobe, eine Biopsie Klarheit.

Mit dem neuen optischen Verfahren soll das nun anders werden. Denn nun geht der ärztliche Blick auch unter die Haut.
Die neue optische Kontrolle
Am Universitätsklinikum Lübeck gehen die Ärzte jetzt einen neuen Weg. Mit infrarotem Licht "durchleuchten" sie die erkrankten Hautstellen mit der Optischen Kohärenz Tomographie.

Damit kann die therapeutische Wirkung von Medikamenten schon nach wenigen Tagen überprüft werden

 
Bild: ORF

Für chronisch Kranke bringt der zeitsparende und schmerzfreie Blick unter die Haut endlich Hilfe. Innerhalb kürzester Zeit finden die Ärzte die richtigen Medikamente in der richtigen Dosierung.
Bisherige Erfahrungen
Mit dem neuen Gerät wurden bisher mehr als tausend Patienten untersucht. Das Verfahren ähnelt dem des Ultraschalls. Optische Impulse werden in die obersten Hautschichten geschickt.
Das dabei entstehende Bild wird auf einem Monitor zweidimensional dargestellt
Vorteil:ein individueller Blick
¿Der Vorteil ist, dass man eben einen Millimeter tief in die Haut hineingucken kann , ohne die Haut aufschneiden zu müssen. Man kann auch jetzt mit diesem Gerät schon verschiedene Schichten abgrenzen voneinander, die Epidermis von der Dermis. Man kann sich Blutgefässe angucken, man kann sich Haarfollikel anschauen und das geht mit keiner anderen Methode mit dieser hohen Auflösung", erklärt Julia Welzel von der Klinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Lübeck.

 
Bild: ORF

Vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten
Das Diagnoseverfahren wird bisher bei einer Vielzahl von Erkrankungen als optische Kontrolle erfolgreich eingesetzt wie zum Beispiel bei Ekzemen, Schuppenflechte oder Herpes.

Ein weiteres zukünftiges Anwendungsgebiet: die Früherkennung von Melanomen ohne Hautschnitte und ohne langes Warten auf Ergebnisse. Für die Diagnose von Hautkrebs muss die optische Leistung des Geräts allerdings noch grundlegend verbessert werden.

Eberhard Büssem, Modern Times
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Mehr zu dem Thema in Modern Times-Gesundheit, 13. 12. 2002, 22.35 Uhr, ORF 2
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->   Klinik für Dermatologie und Venerologie am Universitätsklinikum Lübeck
->   Medizinisches Laserzentrum Lübeck
->   Modern Times
 
 
 
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01.01.2010