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Jährliche Gewichtszunahme zu Weihnachten  
  Kekse, Glühwein und Festtagsbraten - zur Weihnachtszeit wird kulinarisch nicht gespart. Die Folge: Laut dem "New England Journal of Medicine" nimmt man zu Weihnachten durchschnittlich 0,37 Kilo zu.  
37 Prozent Fett auf Österreichs Tellern
Wir essen zu fett - darüber täuscht auch nicht die Weihnachtszeit hinweg, wo Schweinsbraten, Konfekt und Kekse angeblich bloß eine Ausnahme sind.

Empfohlen werden 30 Prozent Fett, auf unserem Speiseplan stehen durchschnittlich 37 Prozent Fett, meinte die Ernährungswissenschaftlerin Sabine Bisovsky im ORF-Radio.
Immer mehr Menschen essen zu fett
Der Anteil der Menschen, die extrem fett essen (mehr als 45 Prozent der Energie in Form von Fett zu sich nehmen), werde ständig größer, das zeigen Daten des Instituts für Ernährungswissenschaft der Universität Wien.
Verhältnis gesättigte - ungesättigte Fettsäuren
"Da zeigt sich, dass die Lieblingskost der Österreicher nach wie vor die Hausmannskost ist. Da stehen die gesättigten Fettsäuren an erster Stelle,- was für die Gesundheit nicht so positiv ist", so Bisovsky.

"Es wäre wünschenswert, wenn sich ein ausgewogeneres Verhältnis von gesättigten zu mehrfach ungesättigten und einfach ungesättigten Fettsäuren zeigen würde."
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Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Die einfach ungesättigten Fettsäuren sind in Olivenöl oder in Rapsöl enthalten. Sie können das schädliche LDL-Cholesterin beeinflussen, sodass das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen sinkt. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren liefern Sonnenblumenöl, Maiskeimöl und Leinöl oder fette Fische wie Lachs, Makrele oder Hering.
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Macht Fisch fit? Omega-3 Fettsäuren
Spezielle mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind die Omega-3 Fettsäuren. Studien haben gezeigt, dass Omega-3 Fettsäuren nach einem Herzinfarkt zu empfehlen sind.

"Nach Herzinfarkten sinkt durch die Omega-3 Fettzufuhr die Sterblichkeitsrate und auch die Re-Infarktrate. Bei der Primärprävention - also wenn noch keine Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen - sind die Studienergebnisse noch nicht so eindeutig", erklärte die Ernährungswissenschaftlerin Sabine Bisovsky.
Ein- bis zweimal pro Woche
Dennoch empfiehlt sie jedem ein- bis zweimal pro Woche Fisch zu essen - ob gegrillt, gebraten, geräuchert, roh oder als Rollmops.

Abgesehen von Herz und Bauchumfang: Omega-3 Fettsäuren spielen laut Bisovsky auch eine Rolle bei der Entwicklung der Gehirn- und Sehleistung.
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Omega-Fettsäuren
Omega-Fettsäuren zählen zu den ungesättigten Fettsäuren. Ungesättigt bedeutet, dass im Fettsäuremolekül Doppelbindungen vorkommen. Je nach Anzahl und Lage der Doppelbindung unterscheidet man die Gruppe der Omega-9, Omega-6 und Omega-3 Fettsäure-Familien.
->   Mehr Information über Fettsäuren
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CLA: positive Effekte im Tier- und Zellversuch
Eine andere Gruppe von mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind die CLA. Das sind bestimmte Linolsäuren in Milch und Fleisch von Wiederkäuern, also Rind, Hirsch, Schaf oder Ziege.

CLA (konjugierte Linolsäuren) haben scheinbar eine positive Wirkung auf die Gesundheit - das haben Tier- und Zellversuche gezeigt.
Mehrere Erkrankungsrisiken werden gesenkt
Die positiven Wirkungen der CLA laut Bisovsky: sie sind antikanzerogen (Krebsrisiko wird gesenkt), antiatherogen (Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt), antithrombotisch (Thromboserisiko kann verringert werden) - und es zeigt sich auch, dass der Fettanteil durch die konjugierten Linolsäuren reduziert werden kann.

Es bleibe aber abzuwarten, ob sich die positiven Ergebnisse aus den Tierversuchen auf den Menschen übertragen lassen.
Low fat statt no fat
Fett zur Gänze aus dem Speiseplan zu streichen, sei der falsche Weg, meinte die Ernährungswissenschaftlerin. Allerdings seien fettarme Nussmakronen, Kokosbusserl, Lebkuchen oder Kletzenbrot fettreichen Vanillekipferl, Linzeraugen und Schokokeksen vorzuziehen - zumindest aus gesundheitlicher Sicht.

Barbara Daser, Ö1-Wissenschaft
->   Mehr Geschichten über Fett und Ernährung in science.ORF.at
 
 
 
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01.01.2010